Gibt's bald wieder was auf die Finger?
Lehrer fordern Handhabe gegen Schüler

Gewerkschaft will Konsequenzen für Fehlverhalten Pädagogen beklagen miserable Arbeitsbedingungen

Gibt's bald wieder was auf die Finger?
Lehrer fordern Handhabe gegen Schüler

Außerdem verlangen die Pädagogen, die von einer "Istzustands-Katastrophe" sprechen, bessere Arbeitsbedingungen, unter anderem sollen Arbeitsinspektoren auch Zugang zu den Pflichtschulen haben. Sowohl Lehrer als auch Schüler würden immer wieder Opfer von Aggressionen und verbalen Angriffen, so Wernhart. Derzeit hätten die Lehrer aber praktisch keine Handhabe dagegen. Dies sei ungefähr so, wie wenn er mit Tempo 80 durch ein Ortsgebiet fahre und alles, was ein Polizist dagegen tun könne, sei zu sagen: "Herr Wernhart, woll' ma darüber reden?"

Unter anderem sollen Schüler zu Sozialdiensten sowie dazu verpflichtet werden können, angerichteten Schaden in der Freizeit bzw. finanziell wiedergutzumachen. Außerdem sollen Schüler von gemeinsamen Aktivitäten ausgeschlossen (bei Ersatzunterricht in anderen Klassen) und zum Nachholen nicht erbrachter Unterrichtsleistungen in der Freizeit bzw. zu Hause verpflichtet werden können. Ausbauen wollen die Christgewerkschafter die "Time-Out-Klassen", in denen vor allem verhaltensauffällige Schüler statt des Unterrichts lernen sollen, mit Konflikten umzugehen. Weitere Forderungen: Verhaltensnoten in den Abschlussklassen und Konsequenzen für Eltern bei fehlender Kooperation.

"Unerträgliche Lärmsituation"
Verbessert haben wollen die Personalvertreter außerdem den Gesundheitsschutz für Lehrer: So seien etwa die Schulgebäude bereits Jahrzehnte alt und würden eine "unerträgliche Lärmsituation" verursachen.

SPÖ und Grüne sprachen sich gegen die Forderungen aus. "Statt rückwärtsgewandter Bestrafungsfantasien brauchen wir moderne pädagogische Konzepte, die das Miteinander aller Schulpartner in den Mittelpunkt stellen", meinte SPÖ-Bildungssprecher Mayer. Der Grüne Bildungssprecher Walser konzedierte, dass die Arbeit der Lehrer schwieriger geworden sei. Statt des Rohrstaberls sieht Walser kleinere Gruppengrößen sowie die verschränkte Ganztagsschule mit einer auf den ganzen Tag verteilten Abfolge von Unterrichts- und Erholungsphasen als Lösung.
(apa/red)

Kommentare

Was sind moderne Konzepte? Mann rast mit 100 durch die 30er Beschränkung, der Polizist spricht dann freundlich warum man glaubt gäbe es da eine 30er Beschränkung. Der Autofahrer "Damit Idioten wie Sie was zu meckern haben".

Wären das "moderne" Konzepte, wie Grüne und SPÖ sich das so vorstellen?

Wer in der Schule nicht lernt, was eine Bestrafung ist, der merkt es dann spätestens beim ersten Arbeitgeber wenn er die Worte "Sie sind firstlos entlassen" hört.

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