Grabherr ist neuer
Altach-Cheftrainer

32-jähriger Vorarlberger erhält Vertrag für die kommende Saison

Der Fußball-Bundesligist SCR Altach hat am Dienstag den bisherigen Co-Trainer Werner Grabherr als neuen Chefcoach präsentiert. Der 32-jährige Vorarlberger erhielt einen Vertrag für die kommende Saison. Grabherr folgt auf Klaus Schmidt, von dem sich der Club vorzeitig getrennt hatte.

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Fußball - Grabherr ist neuer
Altach-Cheftrainer

Werner Grabherr kehrt als Chefcoach-Sessel des Fußball-Bundesligisten SCR Altach zurück. Die Bestellung des 32-Jährigen beim Achten der abgelaufenen Saison wurde am Dienstag bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Grabherr nimmt seine Arbeit mit dem Saison-Trainingsstart am 18. Juni auf. Grabherr hatte Altach schon Ende 2016 nach dem Abgang Damir Canadis interimistisch betreut.

Nach sieben Spielen in der Verantwortung hatte Grabherr damals am Vorweihnachtstag wegen fehlender UEFA-Pro-Lizenz Martin Scherb Platz machen müssen, er rückte wieder ins zweite Glied. Nun aber nimmt der bisherige "Co" am im Juli beginnenden UEFA-Pro-Lizenz-Kurs des österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) teil, was ihm den Weg ebnete. Grabherr erhielt einen Vertrag für eine Saison, die erste mit der neuen Zwölferliga und folgender Aufteilung in eine Meister- und Qualifikationsrunde.

»Mit Werner Grabherr übernimmt ein Trainer diese Rolle, der die Mannschaft, den Club und das gesamte Umfeld gut kennt und unser vollstes Vertrauen genießt«

"Mit Werner Grabherr übernimmt ein Trainer diese Rolle, der die Mannschaft, den Club und das gesamte Umfeld gut kennt und unser vollstes Vertrauen genießt.", begründete Georg Zellhofer, Altachs Geschäftsführer Sport, die Personalentscheidung. "Er wird zusammen mit seinem Trainerteam versuchen, unsere Mannschaft stets zu verbessern, gut auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten und auch neue Akzente in die Trainerarbeit miteinfließen zu lassen."

Wolfgang Luisser bleibt Co-Trainer, Martin Hämmerle Athletiktrainer und Sebastian Brandner Tormanntrainer. Ein neuer zweiter Co-Trainer werde laut Club-Angaben bis zum Trainingsstart präsentiert. Im Bereich der medizinischen Betreuung soll die Zusammenarbeit mit dem Olympiazentrum Vorarlberg intensiviert werden und mit Manuel Hofer als neuer Physiotherapeut die Arbeit Hämmerles unterstützen. Den Betreuerstab komplettieren die Masseure Jürgen Köck und Martin Resch.

Grabherr arbeitet seit exakt Jänner 2012 beim Altach, also seit knapp sechseinhalb Jahren. Gestartet war der Bregenzerwälder als Co-Trainer der Amateurmannschaft, er war drei Jahre lang Cheftrainer des Teams und ab Sommer 2016 Co-Trainer Canadis. Nach seiner interimistischen Cheftrainer-Tätigkeit war Grabherr zuletzt auch für die Gesamtvermarktung zuständig. Er folgt nun Klaus Schmidt nach. Der Vertrag des Steirers war nicht verlängert worden, er hatte die Vertragsklausel eines Top-7-Ranges nicht erfüllt.

Umbruch in der Bundesliga

Nach dem Ende der Saison 2017/18 brüten Österreichs Fußball-Bundesligisten bereits fieberhaft über den personellen Erfolgsformeln für die nächste Zukunft. Der bedeutendste Umbruch kündigt sich nach einem völlig verkorksten Jahr bei der Wiener Austria an, die Lage bei Meister Salzburg ist am Tag nach der 36. und finalen Runde zumindest spannend.

Bleibt Rose den Bullen erhalten?

Fix ist, dass der so erfolgreiche Marco Rose den "Bullen" erhalten bleibt. Nachdem seit Wochen über einen Wechsel des Erfolgscoaches in die deutsche Fußball-Bundesliga spekuliert worden war, verlängerte Österreichs Meister den Vertrag mit dem Deutschen vorzeitig. Wie Salzburg am Montag vermeldete, unterschrieb Rose einen neuen Vertrag bis Ende Mai 2020. "Wir sind sehr froh, die Spekulationen um unseren Trainer Marco Rose mit der heutigen Vertragsverlängerung beenden zu können", sagte Sportdirektor Christoph Freund am Tag nach dem Liga-Finish in einer Club-Aussendung. "Mit dieser für uns sehr wichtigen Personalentscheidung können wir jetzt gemeinsam unseren vollen Fokus und unsere Energie auf die Vorbereitung für die kommende Saison richten."

Entspannt kann Günter Kreissl, Sportdirektor von Vizemeister und Champions-League-Quali-Starter Sturm Graz den nächsten Wochen entgegenblicken. Stützen wie Peter Zulj (Zulj: "Außer Millionenangebot kommt"), Stefan Hierländer und Dario Maresic konnten verlängert, die Defensivleute Anastasios Avlonitis (Panathinaikos) und Markus Lackner (Admira) geholt werden. So soll auch der umstrittene ablösefreie Transfer von James Jeggo zur Austria kompensiert werden. Zu violett zieht es angeblich zudem Stürmer Bright Edomwonyi, dessen Leihe mit Rizespor endet, sowie Innenverteidiger Christian Schoissengeyr.

Potzmann fix weg


Fix weg ist Marvin Potzmann, der zu Rapid wechselte. Grün-Weiß, das in der Europa-League-Quali vertreten ist, reagierte damit auf den Abgang von Rechtsverteidiger Mario Pavelic (HNK Rijeka). Letzterer ist einer von bisher sechs Abgängen, auch Offensivmann Louis Schaub (Köln), Stürmer Joelinton (Leihende mit Hoffenheim), Altmeister Steffen Hofmann (Karriereende), Thanos Petsos (Leiheende mit Werder Bremen) und Andreas Kuen (unbekannt) sind weg. Dass auch Kapitän Stefan Schwab - er wird mit Italien in Verbindung gebracht - abhanden kommen könnte, glaubte Sportdirektor Fredy Bickel nicht. "Ich habe nicht groß Angst", meinte der Schweizer am Sonntag gegenüber Sky.

Auch Trainer Goran Djuricin, der mit dem Serben Andrija Pavlovic (FC Kopenhagen) einen neuen Stürmer bekommt, rechnet mit keinen großen Veränderungen mehr: "Zurzeit schaut es so aus, als würden wir den Rest so behalten, wie er da ist." Möglicherweise kommt mit Nikola Dovedan noch ein offensiver Mittelfeldmann als Schaub-Ersatz. Der deutsche Zweitligist Heidenheim, aktueller Club des Niederösterreichers, jedenfalls bestätigte vor einigen Tagen entsprechendes Interesse aus Hütteldorf.


Der LASK kann bei seiner Europacuprückkehr nach 19 Jahren zwar nicht auf viel internationale Erfahrung setzen, dafür auf ein homogenes Team, dass im Großen und Ganzen erhalten bleibt. Lediglich Stürmer Rene Gartler, dessen Vertrag ausläuft, ist sicher weg. Fix geholt hat man Admira-Innenverteidiger Markus Wostry, Erfolgstrainer Oliver Glasner kündigte nach der vorletzten Runde zudem weitere Neuverpflichtungen an. Florian Jamnig von Aufsteiger Wacker Innsbruck soll einer davon sein.

Spannender dürfte der Sommer bei der Admira werden. Maximilian Sax (Austria), Lackner (Sturm), Wostry (LASK), Philipp Posch und Marcel Holzmann verlassen die Südstädter, Thomas Ebner (Austria) könnte bald folgen. Trainer Ernst Baumeister wird wohl einen gröberen Umbruch moderieren. Außer dem 18-jährigen dänischen Nachwuchsteam-Mittelfeldmann Morten Hjulmand und Verteidiger Robert Bauer von Regionalligist Ebreichsdorf sind bisher keine externen Zugänge bekannt. Die Niederösterreicher, die so wie der LASK in der zweiten Runde der Europa-League-Quali einsteigen, sind übrigens doppelt international vertreten: Die U18 sicherte sich die heimische Meisterschaft und tritt damit in der UEFA Youth League in die Fußstapfen von Salzburgs Jungbullen.

Beim WAC muss Interimscoach Robert Ibertsberger seinen Platz für Hartbergs Erfolgstrainer Christian Ilzer räumen. Eine Maßnahme, die dem scheidenden Mittelfeldspieler Daniel Offenbacher "unerklärlich" ist: "Da muss sich der Verein hinterfragen." So oder so dürfte der Wechsel an der Spitze auch am Spielersektor mit dem größten Umbruch in der Liga einhergehen. 18 Verträge laufen aus, medial wurde gar die Möglichkeit von 15 Neuen im Lavanttal kolportiert. Präsident Dietmar Riegler nannte am Sonntag zumindest drei Namen, die allesamt Ilzer aus Hartberg mitbringen könnte: "(Stefan) Gölles, (Manfred) Gollner und (Sven) Sprangler sind Kandidaten, die unter Umständen bei uns sein könnten."

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