FORMAT: Wie die Erotik-Firma Beate Uhse nun den Ostmarkt aufrollen will!

Expansion auch ohne Formel-1-Star Ralf Schumacher Beate Uhse setzt heuer in Österreich 14 Mio. Euro um

Bereits nach wenigen Wochen platzte der bei einem freundschaftlichen Treffen in einem Salzburger Luxusrestaurant unter Dach und Fach gebrachte Deal: Formel-1-Pilot und Wahl-Salzburger Ralf Schumacher wollte mit Beate-Uhse-Österreich-Chef Hansjörg Reinhart zwecks Ostexpansion der Erotikkette eine gemeinsame Tochter gründen. Die deutschen Medien waren dagegen. Schumacher, als "Sex-Ralle" diskreditiert, stieg wieder aus.

Im Osten expandieren wird der vom deutschen Konzern unabhängige Beate-Uhse-Österreich-Ableger dennoch. "Schumacher wäre der richtige Mann gewesen", trauert Reinhart der beruflichen Partnerschaft mit seinem Du-Freund nach, "aber es gibt finanzkräftige Interessenten, die für ihn einspringen wollen." Auch ein Alleingang kommt infrage: "Wir verfügen über ausreichend Eigenkapital."

Beate Uhse setzt in Österreich mit 150 Mitarbeitern heuer 14 Millionen Euro in acht großen Erotikmärkten, 25 Läden sowie zwei Shops in Markus Friesachers Tankstellenimperium "Austropetrol" um. Vier bis fünf neue Rotlicht-Läden werden hierzulande jährlich eröffnet. Die waren bisher vor allem in Einkaufsdestinationen wie der SCS oder der Linzer Plus City zu finden. Jetzt geht Beate Uhse auch in Bezirksstädte wie Horn oder Wals.

Im Frühjahr 2005 sollen, bei zwei Millionen Euro Investitionsvolumen, nun fünf Geschäfte auf slowenischem Boden ihre Pforten öffnen. Im Visier sind Laibach, Marburg, Koper und Novo Mesto. Im Erfolgsfall soll es Beate Uhse demnächst auch in Kroatien, Ungarn, Tschechien und der Slowakei geben. Sortiment: 10.000 Erotikartikel, gefertigt in Ostasien.

Neuester Überraschungs-Coup des expansiven Erotik-Entrepreneurs Reinhart: Jetzt denkt er über Sexshops für Frauen nach. "Das Konzept namens Mae B. (Anm.: ausgesprochen maybe) wurde von Frauen für Frauen erfunden. Fünf Berliner Studentinnen haben die Idee im Rahmen einer Diplomarbeit entwickelt."

In Deutschland ist Mae B. bereits in der Versuchsphase. In Berlin, Hamburg und Frankfurt wird das Konzept im Shop-im-Shop-Verfahren bei der Kaufhauskette Kaufhof getestet. In München soll es Mae B. auch bald geben. Reinhart: "Die Geschäfte laufen bis jetzt sehr gut. Damit ist Mae B. für Österreich interessant." Das Sortiment in den Mae-B.-Geschäften ist edel und teuer: Qualitätsunterwäsche, Massageöle und Softporno-Videos.

Der deutsche Beate-Uhse-Mutterkonzern war 1951 in Flensburg von der im vergangenen Jahr verstorbenen Unternehmerin Beate Uhse gegründet worden. Motto der Pornoqueen: "Sex zu verkaufen ist nichts anderes, als Schuhe zu verkaufen." Den ersten Shop nannte sie bieder "Institut für Ehehygiene". Inzwischen zählen auch Pornokinos und US-Filmstudios zum Erotikimperium.

Der Österreich-Ableger gehört zu je einem Drittel den Geschäftsführern Hansjörg Reinhart und Herbert Derkits sowie einem Finanzinvestor, der seine Beteiligung über die Salzburger AB-Privatstiftung hält.

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