Davos: 15.000
Euro für ein Ticket

Plus: Was Elton John dort macht und wofür der Schnee als "Ausrede" benutzt wird

Seit gestern trifft sich die Wirtschaftselite beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos und sorgt für Ausnahmezustand in dem Schweizer Bergort. Stargast ist heuer unbestritten der US-Präsident Donald Trump, der am Freitag erwartet wird. Doch wer darf hier überhaupt teilnehmen, was kostet eine Teilnahme und was hat Elton John mit dem WEF zu tun? Hier einige Facts & Figures zum „globalen LinkedIn zum Anfassen“ (Oliver Samwer, Chef von Rocket Internet, dem Teile Zalandos gehören).

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Weltwirtschaftsforum - Davos: 15.000
Euro für ein Ticket
  • Beim 48. Weltwirtschaftsforum in Davos werden etwa 3.000 Vertreter aus 110 Ländern erwartet. Bei der Erstausgabe 1971 waren es 450 Teilnehmer aus 31 Staaten.
  • Darunter finden sich 66 Staats- und Regierungschefs, neben Trump auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Österreichs Kanzler Kurz ist nicht dabei.
  • Vor Donald Trump war Bill Clinton der letzte US-Präsident, der das WEF besuchte. Das war im Jahr 2000.
  • Die Teilnehmer kommen zu 40 Prozent aus Europa, 29 Prozent aus Nordamerika und 24 Prozent aus Asien, dem Pazifikraum und dem Nahen Osten. Nur vier Prozent sind aus Südamerika und Afrika dabei.
»Statistisch gesehen sind die Teilnehmer alte Männer«
  • Generell gilt: Vier von fünf Teilnehmer sind männlich, zwei von drei über 50 Jahre alt und nur zwei Prozent aller TeilnehmerInnen sind unter 30, wie „orange.handelsblatt.com“ berichtet. Also die Teilnehmer sind statistisch gesehen alt und männlich.
  • Kommen darf übrigens nur, wer eingeladen wird.
  • Wichtige Politiker, berühmte Filmstars oder gefragte Wissenschaftler müssen allerdings nichts bezahlen.
  • Die Kosten für eine Teilnahme sind aber auch nicht ohne: Ein Ticket kostet 18.000 Franken (rund 15.000 Euro). Außerdem muss man Mitglied im Forum sein. Die Mitgliedschaft kostet 50.000 Euro pro Jahr.
»Günstigste Unterkunft: 1.020 Euro pro Nacht«
  • Kann man sich das leisten, stören wohl auch die Unterkunftspreise nicht so. Eine Woche vor Beginn des Forums, kostete die günstigste Airbnb-Wohnung in Davos 1.200 Franken (1.020 Euro) pro Nacht.
  • Dabei sind auch ganze zwölf Nobelpreisträger dieses Jahr, darunter die pakistanische Aktivistin für Frauenrechte Malala Yousafzai.
  • Gäste sind heuer auch Stars wie Elton John, Cate Blanchett und der Bollywood-Star Shah Rukh Khan. Sie werden mit dem Crystal Award ausgezeichnet, der Künstler ehrt, die einen Beitrag zu einer besseren Welt geleistet haben.
  • Einmal in seiner Geschichte fand das WEF nicht in Davos statt, nämlich 2002. Damals wurde New York als Ort ausgewählt, als Solidaritätsbekundung nach den Anschlägen vom 11. September 2001.
»Strikte Flugverbotszone aus Angst vor Terroranschlägen«
  • Wegen potenzieller Terroranschläge gibt es während des WEF über Davos eine strikte Flugverbotszone.
  • Der Ort kämpft heuer just zum großen Event des Jahres mit den Schneemassen. Lawinenwarnstufe vier herrscht derzeit in Davos. Diese Tatsache wurde auch prompt dazu genutzt, um Proteste zu untersagen, wie die Schweizer Jusos berichteten. Die Jungpartei hatte zu einer Kundgebung aufgerufen, die Demonstration wurde aber mit der Begründung, es liege zuviel Schnee, untersagt.
  • Überhaupt werden ca. 7,5 Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen ausgegeben und 4.400 Soldaten sind im Einsatz.
  • Und darum geht es heuer: Im Mittelpunkt soll die Frage stehen, wie "in einer zerrissenen Welt eine gemeinsame Zukunft" entstehen kann. Nicht ganz im Einklang zu Trumps „America First“. Man darf gespannt sein.