Dubai: Vergewaltigte
Österreicherin soll ins Gefängnis

Gegen die Frau laufen Ermittlungen wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs

von Justiz-Farce - Dubai: Vergewaltigte
Österreicherin soll ins Gefängnis © Bild: Thinkstock/iStock/mactrunk

Die 29 Jahre alte Wienerin hat nach der Vergewaltigungs-Anzeige in Dubai ihren Pass abgeben müssen. Die Frau soll Anfang Dezember von einem aus dem Jemen stammenden Mann vergewaltigt worden sein. Laut "Gulf News" streitet der mutmaßliche Täter dies ab. "Frühestens Ende Februar wird es eine Gerichtsentscheidung erster Instanz geben", sagte Außenamtssprecher Martin Weiss der APA.

Laut dem Sprecher soll sich die Tat in der Nacht auf den 1. Dezember ereignet haben. "Was genau in der Nacht passiert ist, ist Gegenstand der Untersuchungen", so Weiss. Jedenfalls sei man mit der Wienerin in Kontakt und unterstützte sie "so gut es möglich ist". "Sie war in Kontakt mit dem österreichischen Vertrauensanwalt und wird anwaltlich vertreten", sagte Weiss.

Rat zur Heirat

Bis zum Ende des Verfahrens müsse sich die Wienerin in Dubai aufhalten, ihren Reisepass musste sie bei den Behörden hinterlegen. "Sie darf nicht ausreisen." Sollte das Gericht entscheiden, dass die Frau vergewaltigt worden war, trifft eine Strafe "nur den Täter". Laut "Gulf News" wird der Frau vorgeworfen, sie habe mit dem Jemeniten einvernehmlichen außerehelichen Geschlechtsverkehr gehabt. Dafür droht in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein Jahr Haft. "Wenn eine Vergewaltigung nicht beweisbar ist", dann könne es sein, dass die Frau wegen außerehelichen Geschlechtsverkehr angeklagt wird, so der Sprecher. Dem Bericht zufolge wurde der Frau geraten, den mutmaßlichen Täter zu heiraten.

Weiss verweis darauf, dass bei einvernehmlichen außerehelichen Sex in den Emiraten "angeraten wird eine Ehe zu schließen". Das würde "für beide Partner strafmildernd" wirken.

Erst im Vorjahr sorgte ein ähnlicher Fall einer Norwegerin für aufsehen. Die Frau war nach der Anzeige ihrer eigenen Vergewaltigung zu 16 Monate Haft verurteilt worden. Das löste weltweit Empörung aus. Die Frau wurde schließlich "begnadigt", bekam ihren Pass zurück und konnte ausreisen. Auch der mutmaßliche Täter - ein Kollege der Norwegerin - kam frei.

Kommentare

giuseppeverdi melden

Nur eine Frage fern ab von der Sachlage die ich selbstverständlich auf das schärfste verurteile. Was haben westliche Frauen in solchen Länder oder auch in Indien verloren?

wintersun melden

Das frag ich mich auch manchmal. Abenteuerlust schön und gut, aber in gewissen Ecken der Welt muss man etwas stärker damit rechnen dass einem Ungerechtigkeit widerfährt. Naja sie wird ihre Gründe gehabt haben, ich würde niemals in so ein Land reisen, aber jedem das seine. Saudi Arabien, Katar, Dubai... vielen Dank da bleibe ICH lieber zu Hause anstatt mir dort von irgendwelchen Fanatikern Unrecht antun zu lassen. Da können sie mit ihrem dreckigen Ölgeld noch so viele Attraktionen auf dem Buckel armer Arbeiter errichten.

Wolfgang 69
Wolfgang 69 melden

Es hat offensichtlich schon Gründe, warum islamische Frauen nicht alleine auf die Straße dürfen.

Wer in einen Staat fährt, dessen rechtsstaatliche Grundlagen von unseren unterschiedlich sind, sollte sich überlegen, ob es vorteilhaft ist, diese durchsetzen zu wollen. Andere Länder, andere Sitten beachten.

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