In Woods' Abwesenheit hatte vor allem Padraig Harrington für die großen Schlagzeilen gesorgt. Der 37-jährige Ire ist mit drei Grand-Slam-Titeln der erfolgreichste Golfer der vergangenen beiden Saisonen. Er hat es nun sogar in der Hand, als erst dritter Spieler der Geschichte nach Ben Hogan (1953/54) und Tiger Woods (2000/01) drei Grand-Slam-Turniere en suite zu gewinnen.
Harrington hat aber seit August 2008 nichts mehr gewonnen. Deshalb steht abermals Woods im Mittelpunkt, obwohl - oder gerade weil - er seit seinem US-Open-Triumph Mitte Juni bis Ende Februar den Fairways und Greens ferngeblieben ist. Er hat sich alle Zeit gelassen, sein zum vierten Mal operiertes linkes Knie ausheilen zu lassen.
Geduld als neue Tugend
Mark Steinberg, Woods' persönlicher Freund und Manager bei IMG, lobte ausdrücklich die Geduld, mit der sein Schützling die lange Pause verarbeitete: "Er führt ein Leben im Gleichgewicht. Vor zwölf Jahren hätte ich das Wort Geduld für Tiger nicht gebraucht, jetzt ist die Geduld eine seiner neuen Tugenden."
Woods gestand, dass er schon lange an wiederkehrenden Knieschmerzen gelitten hatte. "Jetzt fühle ich mich so viel besser als während der Jahre zuvor", betonte der 33-Jährige. Nach seinem Comeback im Februar benötigte Woods gerade einmal drei Starts, um seinen 66. Sieg auf der US-PGA-Tour einzufahren. Das war vor knapp zwei Wochen in Orlando. Er ist also bereits wieder in der Form, um sich am Sonntag seinen fünften Masters-Triumph zu sichern. Es wäre sein 15. Major-Titel. Rekordmann ist Jack Nicklaus mit 18 Triumphen, sechs davon in Augusta.
Viele Sieganwärter
Der Golfsport ist aber mit Ausnahme der konstanten Topleistungen von Woods so wenig berechenbar, dass rund die Hälfte der Spieler im 96-köpfigen Teilnehmerfeld für den Masters-Triumph infrage kommen. Die jüngsten beiden Sieger Zach Johnson (USA, 2007) und Trevor Immelman (RSA, 2008) hatten die Wenigsten auf der Rechnung gehabt.
Gary Player, der das Turnier im US-Bundesstaat Georgia von 1961 bis 1978 (als 43- Jähriger) dreimal gewonnen hat, bestreitet in dieser Woche sein 52. und letztes Masters. Der 73-jährige Südafrikaner löst damit Arnold Palmer (51 Teilnahmen) als Rekordhalter ab. Der 54-jährige "Weisse Hai" Greg Norman, im Vorjahr Dritter der British Open, tritt dagegen erstmals nach sieben Jahren wieder im Augusta National Golf Club auf.
Masters-Sieger seit 1980: | ||
1980 | Severiano Ballesteros | (ESP) |
1981 | Tom Watson | (USA) |
1982 | Craig Stadler | (USA) |
1983 | Severiano Ballesteros | (ESP) |
1984 | Ben Crenshaw | (USA) |
1985 | Bernhard Langer | (GER) |
1986 | Jack Nicklaus | (USA) |
1987 | Larry Mize | (USA) |
1988 | Sandy Lyle | (SCO) |
1989 | Nick Faldo | (ENG) |
1990 | Nick Faldo | (ENG) |
1991 | Ian Woosnam | (WAL |
1992 | Fred Couples | (USA) |
1993 | Bernhard Langer | (GER |
1994 | Jose Maria Olazabal | (ESP) |
1995 | Ben Crenshaw | (USA) |
1996 | Nick Faldo | (ENG) |
1997 | Tiger Woods | (USA) |
1998 | Mark O'Meara | (USA) |
1999 | Jose Maria Olazabal | (ESP) |
2000 | Vijay Singh | (FIJ) |
2001 | Tiger Woods | (USA) |
2002 | Tiger Woods | (USA) |
2003 | Mike Weir | (CAN) |
2004 | Phil Mickelson | (USA) |
2005 | Tiger Woods | (USA) |
2006 | Phil Mickelson | (USA) |
2007 | Zach Johnson | (USA) |
2008 | Trevor Immelman | (RSA) |
Häufigste Masters-Sieger:
6 Siege:
Jack Nicklaus (USA) 1963, 65, 66, 72, 75, 86)
4 Siege:
Tiger Woods (USA) 1997, 2001, 02, 05
Arnold Palmer (USA) 1958, 60, 62, 64
3 Siege:
Nick Faldo (ENG) 1989, 90, 96
Gary Player (RSA) 1961, 74, 78
Sam Snead (USA) 1949, 52, 54
Jimmy Demaret (USA) 1940, 47, 50
(apa/red)