Darum ist ein Lied ein Ohrwurm

Diese Faktoren sind dafür verantwortlich, dass manche Melodien sich im Kopf verankern

„Live is Live“ oder Helene Fischers „Atemlos“ sind so Lieder, die man, einmal gehört, schwer wieder aus dem Kopf bekommt. Sogenannte Ohrwürmer. Doch was macht den einen Song zu einem Ohrwurm – und einen anderen nicht? Das wollen nun britische Forscher entschlüsselt haben.

von Kopfhörer Musik © Bild: Shutterstock

„Live is Live, na na na na na“ Bitte, gerne geschehen! Jetzt haben Sie vermutlich noch heute Abend beim Zähneputzen die Melodie im Kopf. Warum das gerade bei dem Opus-Lied, aber bei anderen Songs eher nicht der Fall ist, haben Psychologen der britischen Durham University erforscht und ihre Erkenntnisse in dem Fachmagazin „Psychology of Aesthetics, Creativity and the Arts“ veröffentlicht. Für die Studie wurden 3000 Menschen interviewt und gefragt, an welche Lieder sie sich erinnern. Dann wurden deren Gemeinsamkeiten untersucht – und einige Eigenschaften, die einen Ohrwurm ausmachen, benannt.

So ist vor allem ein einfacher Song eher dazu geneigt, zu einem Ohrwurm zu werden. Eingängige Melodien mit wechselnden Tonhöhen, vergleichbar mit Kinderliedern bleiben oft im Ohr hängen. Als Beispiel wird hier „Move Like Jagger“ von Maroon 5 genannt.

Die Wiederholung macht es natürlich auch aus, um den Ohrwurm-Erfolg von „Atemlos“ zu erklären. Denn je häufiger ein Lied wiederholt wird, desto eher neigt man dazu, es nicht so schnell wieder zu vergessen.

Zu den Faktoren der Einfachheit und der Wiederholung gesellt sich auch noch der Überraschungsmoment. So verhakt sich ein allzu simpler Song weniger im Kopf als einer mit ungeahnten Intervallen und überraschenden Tonsprüngen oder Wechseln im Rhythmus. Zum Beispiel gehört bei „My Sharona“ von The Knack.

Und auch die Geschwindigkeit macht einen Ohrwurm aus. So bleibt eine flotte Nummer eher hängen, als ein „L’Amour-Hatscher“, wie es hierzulande so schön genannt wird.

Warum bleiben sie so lange hängen?

Auch für die Tatsache, dass Ohrwürmer immer wieder kehren, haben die Forscher eine Erklärung parat: Dafür ist der sogenannte „Zeigarnik-Effekt“ verantwortlich. Dieser besagt, dass man sich an unvollendete Aufgaben besser erinnert, als an abgeschlossene. Meist summt man nur eine Passage eines Songs vor sich hin – und nicht den ganzen. Darum taucht der Song zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf.

Und wer ist laut den britischen Forschern nun der Champion des Ohrwurms? Ganz klar: Lady Gaga. Sie liefert mit „Bad Romance“ den am häufigsten genannten Song der Probanden. Auf den weiteren Rängen:

  1. "Bad Romance" von Lady Gaga
  2. "Can’t Get You Out Of My Head" von Kylie Minogue
  3. "Don’t Stop Believing" von Journey
  4. "Somebody That I Used To Know" von Gotye
  5. "Moves Like Jagger" von Maroon 5
  6. "California Gurls" von Katy Perry
  7. "Bohemian Rhapsody" von Queen
  8. "Alejandro" von Lady Gaga
  9. "Poker Face" von Lady Gaga

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