Große Jagd auf Tina Maze

Slowenin holte alle bisherigen drei Saison-RTLs - ÖSV-Damen in Lauerstellung

In der vergangenen Saison hat sie keinen einzigen Bewerb in ihrer Spezialdisziplin gewonnen, heuer gleich die ersten drei in Folge. Die Slowenin Tina Maze geht zum Abschluss der Frankreich-Rennwoche der alpinen Skidamen als Topfavoritin in den heutigen Riesentorlauf in Courchevel (10.30/13.30 Uhr) und kann die Führung im Disziplin- und Gesamtweltcup weiter ausbauen. In Österreichs Team kommt noch kein WM-Quali-Stress auf, stehen bis Schladming 2013 doch noch vier Riesentorläufe auf dem Programm.

von Tina Maze (SLO) © Bild: GEPA/Mandl

Drei Siege en suite im Riesentorlauf hat zuletzt vor Maze die Französin Tessa Worley zwischen 27. November und 28. Dezember 2010 in Aspen, St. Moritz und am Semmering gefeiert. Viermal hintereinander siegte von 27. Oktober 2007 bis 5. Jänner 2008 (Sölden, Panorama, Lienz, Spindleruv Mlyn) Denise Karbon aus Südtirol. Ein solche Bilanz kann Maze am Sonntag ebenfalls schaffen.

"Ich habe drei gute Disziplinen und kann auch in der Abfahrt unter die ersten zehn kommen. Das Wichtigste, um die Kugel zu holen, ist aber, dass ich in meiner besten Disziplin gewinne. Und das ist der Riesentorlauf", sagte die 29-Jährige. Dort könne sie ihre Stärken ausspielen und sei weniger von den äußeren Bedingungen abhängig.

Mandl erwartet Podestplatz

Im Gegensatz zu den Speed-Disziplinen sind die ÖSV-Läuferinnen derzeit im Riesentorlauf stets für einen Stockerlplatz gut. Für viele ist der Hang Neuland, findet dort doch der erste Riesentorlauf im Weltcup statt, auf Europacup-Ebene ist er erprobt. "Es ist ein super Gelände, ein anspruchsvoller Hang", erläuterte ÖSV-Damen-Cheftrainer Herbert Mandl, der sich einen Podestplatz und eine mannschaftlich geschlossene Leistung erwartet.

"In St. Moritz sind die zwei Schnellsten leider ausgeschieden, aber das Ergebnis war noch okay, auch wenn die Rückstände groß waren", meinte er. Anna Fenninger und Elisabeth Görgl schieden auf dem Weg zu Topzeiten aus, Marlies Schild wurde als Beste unmittelbar vor Kathrin Zettel Fünfte, Michaela Kirchgasser Siebente. In den vorhergegangenen Rennen in Sölden und Aspen war Zettel jeweils Zweite geworden, Stefanie Köhle zudem beim Gletscher-Auftakt Dritte.

Fenninger, Zettel und Görgl sollen zuschlagen

"Ich würde mir wünschen, dass Anna im Riesen einmal das bringt, was sie kann, denn sie ist im Riesen die Schnellste von uns", meinte Mandl, der auch bei Görgl hofft, dass mit einem guten Ergebnis der Aufwärtstrend eingeläutet wird. "Was sie in St. Moritz bis zum Ausfall gezeigt hat, war positiv. Ein Erfolgserlebnis würde ihr auch für die Speedrennen helfen."

Nicht überraschend ist für Mandl die Konstanz, die Zettel auf die Piste zaubert: "Überrascht hat mich nur, dass sie in Sölden schon so stark war. Und von ihr weiß man, wenn sie einmal in Schuss ist, dann hat sie kaum Umfaller. Das zeichnet sie einfach aus." Er würde sie nach dem starken Auftritt im Super-G der Super-Kombination zuletzt in der Schweiz auch gerne im Spezial-Super-G einsetzen, doch gilt es, Kräfte zu sparen, "damit sie nicht wieder ihre Wehwehchen einholen".

Im Riesentorlauf stehen vor den Weltmeisterschaften in Schladming mit Courchevel, Aare, Semmering und Maribor noch vier Rennen auf dem Programm, mit einem Stockerlplatz freilich hat man die halbe Miete schon so gut wie eingefahren.

ÖSV-Damen-Team für den RTL in Courchevel:
Eva-Maria Brem, Anna Fenninger, Elisabeth Görgl, Nicole Hosp, Michaela Kirchgasser, Stefanie Köhle, Marlies Schild, Ramona Siebenhofer, Kathrin Zettel

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