Diese Fälle haben einigen Designern die Augen geöffnet: So verzichtet etwa Star-Designer Julien Macdonald auf ultradünne Models in seinen Shows.
Andere hingegen bestehen weiterhin auf Models, die so dünn sind wie ein Kleiderständer: Bei der Londoner "Fashion Week" weigerten sich einige Designer, auf zu dürre Models auf den Laufstegen zu verzichten. Die Mode hatte es vor diesem Hintergrund nicht leicht, auf der im Mittelpunkt zu stehen - zu sehr wurde die Herbst-Winter-Modewoche von der Diskussion um Mager-Models überschattet.
Trotz Todesfällen: Mager-Models auf dem Laufsteg
In den Shows der Designer Betty Jackson und Ashley Isham seien zwei Models auf den Laufsteg geschickt worden, die ungesund dünn aussahen, sagte eine Ärztin der britischen Zeitung "Evening Standard". Dabei hatte Hilary Riva, die Chefin des britischen Modemacher-Verbandes BFC, zu Beginn der "Fashion Week" versichert, dass die Designer "auch ohne gesetzlichen Zwang" nur gesund wirkende und mindestens 16 Jahre alte Models einsetzen würden: "Es wird kein Model auf dem Londoner Laufsteg geben, das Größe Null hat." Eine Mindestgröße sei aber irreführend, weil auch sehr schlanke und zarte Models völlig gesund sein könnten.
Der Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Handel und Industrie, Peter Luff, hatte nach dem Tod eines 18 Jahre alten Models aus Uruguay ein Laufstegverbot für zu dünne Models gefordert. Das Mädchen war Ärzteangaben zufolge an Magersucht gestorben. "Es ist ein Weckruf an die Modeindustrie, aber wie viele Weckrufe muss es geben?"
Campbell: Mode-Industrie ist nicht Schuld an Magersucht!
An der Debatte hatte sich zuvor auch Top-Model Naomi Campbell beteiligt. Allerdings nahm sie die Modeindustrie in Schutz: Magersucht sei ebenso wie die Abhängigkeit von Alkohol oder Drogen eine Krankheit, für die man nicht der Industrie die Schuld geben könne, sagte die 36-jährige Britin, die in ihrer langjährigen Karriere nie wegen Gewichtsproblemen aufgefallen ist. Die Verantwortung für ihre Körper liege bei den Models selbst.
(apa/red)