Stilfragen
Gutes Benehmen:
School of Rock
Neues von Yves Saint Laurent: Midi-Länge ist bei Röcken und Kleidern der letzte Schrei
Wir müssen über die neue Rocklänge sprechen. In Trendbezirken ist es kaum mehr zu übersehen: Der kurze Rock ist tot wie Disco. Schöne junge Frauen gehen in wadenlangen Plissee-Modellen shoppen. Sitzen sie im Szenelokal, bedeckt der Stoff großzügig ihre Knie. Da fragt man sich natürlich: Waren die Hauptstädte bis vor Kurzem nicht voll von Retro-Girlies? Also Mädchen zwischen 12 und 45, die flatternde Kinderkleidchen trugen, in denen sie aussahen, als würden sie gleich für die Spielgruppe abgeholt? Nun, die trendigsten von ihnen haben sich jetzt fürs Erwachsensein entschieden: Victoria Beckham etwa, die früher als Barbiepuppe vorbei am Concierge ihres New Yorker Luxus-Apartments auf die Straße stöckelte. Heute geht sie in weiten Hemden und in der neuen Midi-Länge mit ihrem David spazieren. Überhaupt scheint in der beginnenden Herbstsaison zu gelten: Intelligenz und geistige Reife steigen parallel zum Sto verbrauch. Wer mit sich im Reinen ist, muss niemandem mehr beweisen, dass er einen sexy Body hat – egal, wie oft er in der Yogastunde schwitzt. Sogar das singende Bad Girl Miley Cyrus ist wieder bei ihrem Langzeitverlobten eingezogen und zieht sich jetzt oft so an, als wäre sie auf dem Weg in die Bibelstunde. Die Beverly-Hills-Schlampe ist also out, neues Vorbild ist der französische Filmstar mit Stil. Romy Schneider und Jeanne Moreau hatten es jedenfalls nie notwendig, im Technostretch-Mini zu posieren. Wie aber werden die Kardashian-Schwestern auf diese Trendansage reagieren? Am besten gar nicht, denn bestimmte Modeströmungen gehen sich nicht für jeden aus: Man kann leider nicht im Anstandsdamen-Look am Pool lümmeln und dabei mit seiner Dreihunderttausend-Dollar-Rolex angeben. Sorry, Kim.