Bei der vermeintlichen Alufolie handelt es sich in Wirklichkeit um ein Laminat, das aus zwei leitfähigen Membranen und einer dazwischen liegenden Isolator-Schicht besteht. Damit wird ein elektrisches Eingangssignal nicht wie bei klassischen Lautsprechern in ein variables Magnetfeld umgewandelt, das seinerseits eine Membran zum Schwingen bringt. Vielmehr entsteht ein elektrisches Feld und das FFL-Laminat selbst wird zu Schwingungen angeregt. So wird eine ebene Schallwellenfront mit hohem Richtfaktor erzeugt, was Vorteile in bestimmten Anwendungen verspricht.
Lautstärke und Klangqualität konstant
"Der mit FFLs erzeugte Schall kann direkt auf das gewünschte Publikum gerichtet werden", erklärt Warwick-Audio-CEO Steve Couchman. Da Lautstärke und Klangqualität nicht wie bei konventionellen Lautsprechern abnehmen, sei das ideal für Ansagesysteme in der Öffentlichkeit. "Öffentliche Durchsagen beispielsweise in Passagier-Terminals könnten klarer, ausdrucksvoller und leichter zu verstehen sein", meint Couchman.
Doch auch für andere Anwendungsfelder bietet sich die Lösung an. "Die Größe und Flexibilität bedeutet, dass es sich für alle möglichen Bereiche eignet, wo Platz wertvoll ist", so Couchman. Das umfasse beispielsweise Poster für Verkaufsplätze, die auch für passende Audio-Mitteilungen genutzt werden könnten. "Autohersteller sind aufgrund der Leichte und Dünne besonders interessiert. Dadurch kann das System in die Deckenbespannung integriert werden statt weiter unten im Innenraum", meint der der Unternehmens-CEO weiters.
Erste Produkte noch heuer im Handel
Ursprünglich entwickelt wurde der FFL an der University of Warwick. Bei frühen Tests der Wissenschaftler Duncan Billson und David Hutchins kamen einfach zwei Lagen Alufolie mit einer Schicht Backpapier als Isolator zum Einsatz. Mittlerweile verhandelt Warwick Audio mit verschiedenen Partnern über die kommerzielle Vermarktung des mittlerweile deutlich ausgereifteren Systems. Voraussichtlich werden noch in diesem Jahr erste Produkte auf den Markt kommen. (pte/red)