Victoria & Madeleine: Zwei Schwestern, zwei Wege zum Glück

Royal oder Normal? Victoria im Rampenlicht, Madeleine in der Anonymität New Yorks

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Schwedisches Königshaus - Victoria & Madeleine: Zwei Schwestern, zwei Wege zum Glück

Schön unter diesen desillusionierenden Umständen, dass es - zumindest auf Widerruf - zwei Prinzessin gibt, die sich in den royalen Umständen zu Hause fühlen und mit den nicht immer einfachen Begebenheiten offenbar keine Probleme haben. Die Rede ist von Victoria, 36, und Madeleine, 31, den schönen Töchtern des Schwedenkönigs Carl XVI. Gustav und seiner leidgeprüften Gattin Silvia. Beide haben sich, nach durchaus schwierigen Jahren, im Leben gut eingerichtet. Victoria, die Ältere, hat ihren Platz neben Ehemann Daniel Westling als Mutter der Tochter Estelle bei Hof gefunden. Madeleine, die Jüngere, lebt derweil fast anonym in den USA. Dorthin, genauer: nach New York, flüchtete sie, als sie 2010 unter dramatischen Umständen ihre Verlobung mit dem Rechtsanwalt Jonas Claes Bergstöm auflösen ließ: Inmitten der Hochzeitsvorbereitungen war bekannt geworden, dass der Jurist die Prinzessin betrogen hatte. Nach acht Jahren fand die Causa damit ein profanes Ende.

In den USA kehrte das Glück zur Prinzessin zurück. Im heurigen Sommer heiratete sie den Unternehmer Christopher O‘Neill, im März kommt das erste Kind. Zwei Prinzessinnen, zwei konträre Lebensläufe. Einmal royal, einmal fast normal. Und man fragt sich: Für welches Leben würde man sich selbst entscheiden?

Welch ein Sonnenschein! Seit ihrer Geburt am 23. Feber 2012 hat sich Prinzessin Estelle zum Liebling der Massen und Medien entwickelt. Monarchisten sentimentaler Prägung feiern weltweit nicht mehr erwartete Wiederkehr. Dafür verantwortlich: das bezwingende Bild eines unbeschwerten Kindes, das den Begriff Prinzessin endlich wieder dorthin verortet, wo ihn viele Beschwerte so gerne sähen – im Paradies auf Erden.

Leben in der Öffentlichkeit.

Das augenscheinliche Glück des Kleinkindes wirkt ansteckend. Vor allem auf Mutter, Prinzessin Victoria. Die strahlt Tag für Tag, als wäre der Alltag zwischen höfischem Repräsentieren und omnipräsenter fotografischer Belästigung einfach zu bewerkstelligen. Dabei ist es nicht wenig, was Victoria an Aufgaben für das schwedische Königshaus wahrnimmt: Neben ihrem Engagement für Entwicklungs- und Friedenpolitik absolviert die studierte Politologin zahlreiche Staatsbesuche, zuletzt in Dubai, Luxemburg und Deutschland. Auch ins Zeremoniell der in Schweden stattfindenden Nobelpreisfestivitäten ist sie eingebunden.

Vor allem aber scheint die 36-Jährige in ihrer Rolle als Mutter aufzugehen. Herzerwärmende Bilder mit Vorzeigesäugling Estelle gehen fast wöchentlich um die Welt und zeigen: Hier hat eine Prinzessin ihr Glück gefunden. Und das in und trotz aller Öffentlichkeit. Wichtig dafür sind, wie sie selbst sagt, Rückzugsmöglichkeiten. Und da haben Victoria und ihr Ehemann Daniel Westling, 40, Schloss Haga bei Stockholm für sich entdeckt. Dort führen die Royals ein weitgehend normales Leben. Sogar das Frühstück wird von Victoria selbst zubereite, was in Hochadelskreisen geradezu abseitig anmuten muss, aber offenbar gut tut. Anschließend gibt es lange Spaziergänge durch den Schlosspark, an denen – wie Bekannte erzählen – die unvermeidlichen Leibwächter so diskret wie möglich teilnehmen, was immer das heißen mag.

In Summe scheint Victoria ihr Leben rundum zu genießen, nicht zuletzt mit dem Wissen, dass es schon weit schlechtere Zeiten gab. Während ihrer Studienzeit in den USA erkrankte die Prinzessin an Magersucht. Damals schien sie an den Erfordernissen der Thronfolge zu zerbrechen. Dass das heute dieselbe Person sein soll, wirkt nicht nur unglaublich, sondern vor allem ungemein trostreich in trostarmen Zeiten.

Normal

Das Jeanshemd trägt sie locker über den Leggins, dazu getigerte Ballerinas und eine coole Ray-Ban-Aviator-Brille. Die schwangere Frau, die auf dem Gehsteig der Fifth Avenue die Arme in die Hüfte stemmt und etwas enerviert die grüne Ampelphase erwartet, passt genau ins New Yorker Straßenbild. Eine Frau wie tausende. Und doch nicht.

Leben in der Anonymität.

Denn die werdende Mutter, die sich hier unters Volk mischt, ist Mitglied des Hochadels in seiner exklusivsten Formation. Madeleine Thérèse Amelie Josephine heißt sie und ist die jüngere Tochter des schwedischischen Königspaares. Im Unterschied zu ihrer Schwester Victoria entschied sie sich für ein Leben fern des Hofes, in der weitgehenden Anonymität der mit Wichtigerem ausgelasteten Metropole New York. Dort arbeitet sie in der von ihrer Mutter gegründeten Stiftung "World Childhood Foundation“ für die Rechte missbrauchter Kinder und erweckt einen rundum glücklichen Eindruck. Vor ihrer Schwangerschaft war die leidenschaftliche Shopperin zwar gern gesehener Gast auf Partys, mittlerweile hat sich der Lifestyle aber längst an die Umstände angepasst.

Freunde der Prinzessin sagen, sie hätten Madeleine noch nie so glücklich erlebt. Hauptgrund dafür: Chris O‘Neill, Unternehmer und seit Sommer Ehemann der Adelstochter, die von den Medien jahrelang als "schönste Prinzessin der Welt“ angepriesen wurde.

Die rundum konsolidierten Umstände folgten krisenreichen Ereignissen: 2010 brüskierte sie ihr damaliger Verlobter nach acht Jahren mit einer Affäre. Die bereits in Vorbereitung befindliche Hochzeit wurde abgesagt, das erregte Mediengeschrei trieb Madeleine nach New York. Dort fand sie Ruhe und eine neue Liebe. Im Frühjahr 2014 erwartet das Paar sein erstes Kind.

Ein Leben in Schweden scheint für Madeleine nicht mehr denkbar. Rückholungsversuche seitens der Schwester blieben erfolglos. Die Jüngere scheint grundsätzlich zum Leben in weitgehender Normalität und abseits der anachronistischen Zeremonien entschlossen. Zu Kurzbesuchen kehrt sie aber gern und regelmäßig nach Schweden zurück, zuletzt, um Staatstermine anlässlich der 40-jährigen Regentschaft ihres Vaters König Gustav wahrzunehmen. Und um, bis zur Geburt des eigenen Kindes, an der Nichte Estelle so etwas wie das ultimative Glück zu proben.

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