9 wichtige Fragen zum
Urlaubstrend Glamping

Mit der Coronakrise stellt sich nach wie vor die Frage nach Urlaubsalternativen. Eine noch relativ junge Form ist das sogenannte Glamping, das buchstäblich Glamour und Camping verbinden soll. Julia Golebiowski, Managerin von glamping.info, hat uns die wichtigsten Fragen zum Thema beantwortet.

von Urlaub mal anders - 9 wichtige Fragen zum
Urlaubstrend Glamping © Bild: Archiv Millstättersee Tourismus GmbH/Gert Perauer

Wie unterscheidet sich Glamping von Camping?
Glamping ist die Luxus-Variante von Camping. Das heißt, dass die Unterkünfte in der Regel schon voll ausgestattet sind und der Urlaub direkt beginnen kann. „Man muss nicht mehr das Vorzelt oder Stühle aufbauen, sondern es ist alles schon genauso da, wie man es braucht, um direkt in den Urlaub zu starten“, erklärt Julia Golebiowski, Managerin von glamping.info.

Für wen ist Glamping gedacht?
Besonders interessant ist Glamping für Paare und Freunde, aber eben auch für junge Familien, die die Vorzüge des Campens genießen wollen, ohne großen Aufwand betreiben oder teures Equipment kaufen zu müssen. Die Zielgruppe ist im Vergleich zu „klassischen“ Campern etwas jünger und bewegt sich vom Alter her zwischen 25 und 45 Jahren.

© bubbletent.at Das Bubble-Tent am Attersee

Was brauche ich für Glamping?
Man braucht außer dem Reisegepäck eigentlich keine großen, zusätzlichen Dinge. Manchmal ist es allerdings erforderlich, dass man seine eigene Bettwäsche oder Handtücher mitnimmt. Selbst wenn diese Dinge meist auch vor Ort ausgeliehen werden können, sollte man sich vor der Anreise auf jeden Fall beim Anbieter informieren.

Mit dem Glampen nähert sich Campen also quasi an Hotels an?
Der klassische Glamper liegt zwischen dem „normalen“ Camper und dem Hotelgast. Leute, die Freiheit, Naturnähe und die Ruhe und Einfachheit eines Campingplatzes mögen, sich aber finanziell nicht mit einer Ausrüstung bis hin zu einem Wohnmobil festlegen wollen, können das mit Glamping voll ausleben..

Worauf sollte man beim Reservieren noch achten?
Grundsätzlich sollte man darauf achten, für wie viele Personen das Objekt ausgelegt ist. „Es gibt zum Beispiel Schlaf-Fässer, die für zwei oder vier Personen ausgelegt sind. Da sollte man auch noch einmal überlegen, wieviel Zeit man tatsächlich in der Unterkunft man verbringen möchte oder auf dem Glamping-Gelände oder in der Gegend“, gibt Glamping-Expertin Golebiowski zu bedenken. Möchte man beispielsweise viel Zeit zum Lesen auf der Terrasse haben, oder vielleicht auch mal einfach im Bett herumlungern, dann sollte man schauen, dass man eine größere Glamping-Unterkunft bucht, damit auch wirklich Rückzugsorte in der Unterkunft vorhanden sind. Ist man den ganzen Tag auf Tour, machen kleinere Unterkünfte dementsprechend eher Sinn.

Unterscheiden sollte man auch, ob man als Familie oder als Paar unterwegs ist und sich dementsprechend nach einer geeigneten Unterkunft umsehen. Es gibt Campingplätze, die Glamping anbieten oder sogar Glamping-Resorts, die sich auf Familien spezialisieren. Da wäre man als Ruhesuchender möglicherweise nicht so gut aufgehoben. Natürlich gibt es generelle für einzelne Unterkünfte, ob etwa geraucht werden darf oder Haustiere mitgenommen werden dürfen. Um böse Überraschungen zu vermeiden sollte dies auf jeden Fall vorher berücksichtigt werden.

© Archiv Millstättersee Tourismus GmbH/Gert Perauer Weitblick beim Biwak am Millstättersee

Wenn Glampen die Luxusvariante von Campen ist, dann ist es bestimmt teuer?!
Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Es gibt sehr kleine Unterkünfte die nur ein wenig teurer sind als eine Nacht im eigenen Caravan, aber auch Objekte, die dann eine eigene freistehende Badewanne, eine eigene Sauna oder einen besonders schönen Ausblick haben und somit natürlich teurer als das normale Camping sind. „Vom Preisniveau her sind bei uns die günstigsten Unterkünfte bis 500 Euro pro Woche angesiedelt, nach oben hin gibt es natürlich kaum Grenzen, da kann man auch schon min. 2.500 Euro pro Woche für eine Unterkunft ausgeben. Dadurch, dass Glampen dann doch so vielfältig ist, gibt’s wie beim Hotel auch für jedes Budget eine passende Unterkunft.“, sagt Golebiowski von glamping.info.

Gibt es so etwas wie einen Qualitätsstandard für Glampen?
Im Glamping-Bereich ist die Etablierung eines solchen Standards tatsächlich sehr schwierig. Selbst das Wort Glamping klafft vom Verständnis her stark auseinander und ist immer wieder anders definiert. Tatsächlich gibt es bereits einige wissenschaftliche Arbeiten zum Thema, eine einheitliche Definition ist dennoch ausständig. Umso weiter entfernt ist man von einer exakten Klassifizierung.

Wo kann man generell in Österreich glampen?
Kärnten, Tirol und Salzburg sind die drei Hotspots in Österreich. „Da gibt es auch ganz außergewöhnliche Sachen, wie zum Beispiel das Bubble Tent am Attersee mit einem 360 Grad-Panoramablick. Oder das Biwak am Millstättersee, bei dem man vom Bett aus direkt in den Sternenhimmel schauen kann.“, empfiehlt Golebiowski.

© glamping.info Die Wood-Lodges am Natterer See

Und welche Angebote in Österreich sind besonders empfehlenswert?

  1. Die Glamping-Unterkünfte am Natterer See sind immer sehr beliebt. Es gibt eine große Auswahl an Safarizelten, Schlaffässern oder Wood-Lodges auf Stelzen.
  2. Wer es ausgefallen mag, sollte ein Bubble Tent am Attersee in Erwägung ziehen. Sie bieten einen 360-Grad-Panoramablick. Und falls es mal richtig heiß werden sollte, gibt es nicht nur einen kleinen Kühlschrank, sondern sogar eine Klimaanlage.
  3. Heuer im Juli soll das erste echte Glamping-Resort in Österreich eröffnen, das Lakeside Petzen am Kärntner Pirkdorfer See. Das Resort befindet sich direkt am See, hat einen eigenen Bootsverleih und sogar eine eigene Sauna.