Statt Schulbank drücken auf der Straße:
60.000 Teilnehmer bei großem Schülerstreik

Proteste gegen Streichung schulautonomer Tage<br>Plus: Wütende Schüler - BILDER der Demonstrationen Weniger Freizeit, mehr Schule? - IHRE MEINUNG dazu

Statt Schulbank drücken auf der Straße:
60.000 Teilnehmer bei großem Schülerstreik © Bild: NEWS.at

In Wien folgten 25.000 Menschen - laut Organisatoren über 30.000 - den Protestaufrufen verschiedener Schüler- und Jugendorganisationen und legten stundenlang den Verkehr am Ring lahm. In Oberösterreich gab es 20.000 Demonstranten, allein 12.000 in Linz; bis auf Kärnten gab es in allen Bundesländern Proteste mit mehreren tausend Teilnehmern.

Höhepunkt der laut Polizei großteils friedlich verlaufenen Proteste war die Schlusskundgebung zu Mittag vor dem Unterrichtsministerium in Wien, wo wegen fliegender Äpfel eine Fensterscheibe in die Brüche ging. Die VP-nahe Schülerunion sah sich durch die rege Teilnahme an der Demonstration gestärkt. "Wir sind einfach zu laut und zu viele, um nicht gehört zu werden", sagte Bundesschulsprecher Nico Marchetti. Schülerunion-Bundessprecher Matthias Hansy meinte, dass Schmied dieses Signal sicherlich vernommen habe; Ziel sei weiterhin, alle fünf früher schulautonomen Tage für Schüler wieder zu Ferien zu machen. Im Unterrichtsministerium bezeichnete man die aktuelle Lösung als Regierungslinie und verwies für Änderungen auf das Parlament.

Die Proteste waren von drei verschiedenen Gruppierungen ausgerufen worden, das Hauptziel war für alle die Wiedereinführung der schulautonomen Tage. Die SP-nahe Aktion Kritischer Schüler (AKS) und die Sozialistische Jugend (SJÖ) forderten außerdem von Finanzminister Josef Pröll eine "Bildungsmilliarde", die Schülerunion will von Schmied mehr Mitbestimmung für Schüler. Die linke Jugendorganisation "Revolution" und die Liga der Sozialistischen Revolution (LSR) gingen generell gegen den "faulen Kompromiss" zwischen der Unterrichtsministerin und der Lehrer-Gewerkschaft auf die Straße.

"Beeindruckendes Signal der Schüler"
Moralische Unterstützung für ihre Anliegen bekamen die Schüler von den Grünen, der FPÖ und der ÖVP. Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig kritisierte die geplante Änderung bei den schulautonomen Tagen als "zufälliges Ergebnis eines völlig chaotischen Streits". ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon sprach von einem "beeindruckenden Signal der Schüler, sich in ihre eigenen Angelegenheiten einzumischen" und forderte Schmied auf, Fehlstunden von Demonstrationsteilnehmern zu entschuldigen.

Aus Sicht von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wurden die Schüler von der Ministerin im Stich gelassen: Schüler dürften nicht die Leidtragenden sein, nur weil sich Schmied und die Gewerkschaft nicht auf Neuerungen einigen konnten. BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz trat für einen Runden Tisch zur Bildung ein. Schmied ist für ihn nach dem "heillosen Chaos" rücktrittsreif, sie entwickle sich "immer mehr zur Andrea Kdolsky der Regierung Faymann".
(apa/red)

Kommentare

melden

schulzeit - freie tage ??? als ich in der mittelschule war und diese auch erfolgreich abgeschlossen habe, gab es keine semesterferien (trimestereinteilung) und keine schulautonomen tage. im regelfall also 10 unterrichtstage mehr im jahr für schüler und lehrer, keinen freier samstag für schüler und lehrer, also zusammengerechnet wieder einige unterrichtstage mehr. schüler und lehrer haben es bestens überlebt. schulveranstaltungen (schikurse, schullandwochen, wandertage, exkursionen) waren selbstverständlich für schüler und lehrer, jeder hat sich darauf gefreut. und schlussendlich war das grundwissen jeden schülers und somit das maturaniveau wesentlich höher als heute. mögen daran alle schüler-, lehrer- und elternvertreter denken, wenn sie alles kritisiern, was uns wieder auf ein maturaniveau von 1971 bringen könnte!

melden

Re: schulzeit - freie tage ??? "jaja, früher war alles besser." das ist es was Sie damit ausdrücken wollen. Ich bin Schüler, und die Gesellschaft hat sich geändert! Man kann 1971 meiner Meinung nach einfach nicht mehr mit jetzt vergleichen! Und Schüler leisten viel mehr als Sie vielleicht glauben, ich bin 35 Stunden lang in der Schule, ich komme 2mal in der Woche erst um halb 5 am Nachmittag nach Hause. Und dann sind noch haufenweise Aufgaben zu erledigen und zu lernen! Ich glaube Sie können sich ein Bild machen wie viel Freizeit mir da noch bleibt!

Irgendwann kapieren auch Schüler woraus das reale Leben besteht Nämlich aus Leistung und Arbeit und nicht aus der Scheinwelt in Werbung, chatrooms und charts. Allerdings wird es dann für viele zu spät sein. Und wenn sie dann in der immer härter werdenden Berufswelt scheitern oder vielleicht nichteinmal einen Lehr- oder Arbeitsplatz bekommen ist natürlich nur die böse Gesellschaft schuld.

Verworrene Situation Lehrer wehren sich gegen 2 Stunden Mehrarbeit, sie wollen es sich nicht verschlechtern und bieten eine Streichung der schulautonomen Tage an.
Schüler gehen, wie vorauszusehen, auf die Barrikaden.
Die Regierung geht womöglich auf den Schülerstreik ein und belässt die schulautonomen Tage.
Lehrer und Schüler hätten an diesen Tagen wieder frei.
Die 2 Stunden Mehrarbeit für die Lehrer sind vom Tisch.
Bleibt womöglich alles beim Alten???

Verstehe die Schüler in dieser Situation Es ist klar , dass Leute nicht einsehen , dass Schüler sich aufregen , wenn sie ein paar Tage im Jahr mehr in die Schule gehen müsse, aber betrachten wir es mal von der anderen Seite: Wegen am schluss nur mehr einer Stunde drohen Lehrer mit Streik , die haben genau so viel frei im Jahr wie schüler und jetzt hab sie es durchgesetz, dass an Tagen an denen sie sowieso arbeiten sollten , die Kinder auch noch in die Schule gehen müssen und dadurch wird nichteinmal Geld gespart ... Was können die Kinder dafür? Ich sag mal am wenigsten, aber alles lauf gegen sie: Und ich möchte dazu sagen , ich bin kein Schüler

melden

typisch österreicher statt sich mit sinnvollen sachen bei demos auseinanderzusetzen, gehen die österreicher auf eine demo wo es darum geht, sich keine freien tage wegnehmen zu lassen. als hätten schüler nicht genug ferien!!
naja solln sie doch machen was sie für (w)richtig halten, und bei wirklich sinnvollen demos zhaus bleibn. aber dann bitte nicht aufregen, wenn uns die politiker wieder so richtig auf den schädel sch... und zb den lissabon vertrag durchsetzen.. jaja aber ein paar tage mehr in die schule gehen da müssen natürlich gleich 60.000 auf die strasse.. EINFACH UNFASSBAR!!!!!!!!

melden

Re: typisch österreicher Tut mir Leid, völlig falsche Sicht der Dinge: mein Sohn geht in die 2. Klasse Gymnasium und lernt de facto sieben Tage die Woche. Vor allem die Zeit zwischen Anfang September und Weihnachten wird den Kindern extrem lang, die Konzentration lässt nach, aber vor Weihnachten sind dann in der Regel die meisten Prüfungen und Schularbeiten. Die Kinder brauchen eine Erholungsphase - sinnvoll wären einheitliche Herbstferien. Die Sommerferien könnten ruhig um eine Woche kürzer sein, diese Woche wäre dann umgewidmet für die Herbstferien. Und die "schulautonomen" Tage sollten gefälligst fix für die Fenstertage verwendet werden, an denen sowieso nur die Zeit "abgesessen" wird in den Schulen - von Schülern UND von Lehrern. Ich kenne Familien mit drei Kindern, die habe alle verschieden frei - unzumutbar!

melden

...tja liebe Schüler und Lehrer das habt ihr nun davon!! ..vorher gings nur um läppische 2 std jetzt müsst ihr auch an den schulautonomen in die schule!!!!
die kinder haben eh zuviel freizeit....
heute bei der demo saßen sie nur an den straßen und haben gesoffen - also soviel zum thema jugendliche - politik!!!!!!!!!!

melden

Re: ...tja liebe Schüler und Lehrer das habt ihr nun davon!! Thaha...mal ganz ehrlich, erst denken dann schreiben...
1. Die 2 Stunden werden nicht durchgesetzt also die Schulautonomen Tage werden statt dessen eingeführt.
2. Ich war heute selbst mit meiner Klasse in Linz und habe gestreikt ( der Streik ging um 11 an, um 11 hätte ich allerdings auch schon aus gehabt, also bitte sag nicht dass es uns nur darum ging nicht in die Schule zu gehen...) Also hier mit sinnlosen Verallgemeinerungen zu kommen würde ich mir sparen, überall gibt es schwarze Schafe.
3. Laut diversen Studien die in Österreich und Deutschland durchgeführt wurden haben durchschnittliche Schüler eine Anzahl von 55 - 66 Stunden pro Woche ( von den Musterschülern rede ich mal lieber gar nicht ) in denen sie sich mit Schulsachen beschäftigen .

melden

Re: ...tja liebe Schüler und Lehrer das habt ihr nun davon!! Also wäre ich vorsichtig wenn ich sage Schüler arbeiten zu wenig. Ich selbst war bis her zwei mal im Sommer arbeiten ( Maler und Werkstatt ) und ich muss sagen dass war um einiges erholsamer wie die Schule. Vor allem weil ich wenn ich heimkomme nichts mehr zu tun habe.

4. Es war kein Streik sondern eine Demonstration ein wichtiger Unterschied...

melden

Re: ...tja liebe Schüler und Lehrer das habt ihr nun davon!! 5. Ging es bei dieser Demo nur nebensächlich um die Schulautonomen Tage vielmehr ging es darum dass Schüler nicht mitbestimmen dürfen. Stattdessen werden immer nur Politiker und Eltern gefragt, und bei beiden frage ich mich wie sollen die wissen was dass beste wäre für unser Bildungssystem...sie sitzen ja nicht in der Schule.

6.Des weiteren würde ich mich auch einmal fragen wie sich dass streichen dieser Tage auf unsere Wirtschaft auswirken würde. Es würde die Touristik Branche um bis zu 20% schwächen. Ob dass in der derzeitigen Wirtschaftslage von Vorteil währe ist zumindest fragwürdig.

melden

Re: ...tja liebe Schüler und Lehrer das habt ihr nun davon!! 7.Hast du schon mal an die Internatsschüler gedacht. Diese könnten an so vielen Freitagen so nicht bei ihrer Familie sein weil es sich einfach nicht lohnen würde über einen Tag nach Hause zu fahren...
8.Uns mit den Schülern der dritten Welt Länder zu vergleichen ist schlichtweg sinnlos. Das wäre wie wenn ich Äpfel mit Birnen vergleiche. Denn sonst könnte ich genauso sagen unsere Arbeiter sind so faul...in anderen Ländern sind sie froh wenn sie überhaupt eine Arbeit hätten ( die noch nicht einmal annähernd so viel verdienen wie wir. Lasst also bitte solche Vergleiche.

melden

Re: ...tja liebe Schüler und Lehrer das habt ihr nun davon!! 9.Bevor ich poste: 1. informieren ( aus unteschiedlichen Quellen ) 2. Darüber nachdenken 3. Schreiben 4. Über dass geschriebene noch einmal nachdenken...Danke!

mfg...d_g

melden

Re: ...tja liebe Schüler und Lehrer das habt ihr nun davon!! Wenn man manchmal ausserhalb Europas in Entwicklungsländern war, wo die Eltern hungern, damit eines von 4 Kindern in die Schule gehen kann, wenn die Schüler 20 km zu Fuss in die Schule gehen, dann denkt man sich seinen Teil wenn man wieder in Österreich ist: UNFASSBAR, wie wenig bewußt es unseren Schülern ist, welch gewaltiges Privileg sie haben, eine Bildung GRATIS genießen zu DÜRFEN!!!!! Bildung ist das einzige, was dir keiner mehr wegnehmen kann, wenn du sie gehabt hast.

Kompromisse sehen anders aus: Warum war Schmied nicht in der Lage, zwei Ferienetage auf diese zwei Dauer-Fenstertage zu verlegen und einfach die Sommerferien zu kürzen, die ohnehin zu lang sind.

Lehrergewerkschaft biete 5 Tage? Ich war bei der Einführung der schulautonomen Tage auch schon im Elternverein tätig und daher finde ich es sehr
Merkwürdig, dass die Lehrergewerkschaft diese Tage, die
ja nie freie Tage für die Lehrer (sollten sich an diesen Tagen fortbilden) waren und im Gesezt verankert sind, einfach ohne die Schulpartner zu fragen der BM anbieten.

Noch schlimmer finde ich das BM Schmied, auch ohne die
Schulpartner zu kontaktieren, Diese annimmt.

Glaubt Sie wirklich, dass 5 Tage mehr Unterricht (vor halb leeren Klassen), die Verbesserungen bringen, die sich Schüler und Eltern wünschen?

Glaubt Sie, weil Sie Ihre 2 Stunden nicht durchgebracht hat, kann Sie ja den Schüler und Eltern etwas wegnehmen
und Die werden sich nicht wehren?

Ganz sicher nicht !!!

melden

In Ländern der \"Dritten Welt\" wären die Jugendlichen DANKBAR wenn sie zur Schule gehen DÜRFTEN!! Schämt Euch,ihr verzogenen Egoisten,leistet erst mal was bevor ihr rumprovoziert!!

melden

@Antikapitalist Sie sind ein wahrer "Demokrat". Zwar auf dem Stand der Oktoberrevolution von 1917 durch Lenin, aber immerhin ein "Demokrat", wenn auch ein kommunistischer!

melden

Re: In Ländern der \\ Hast du nie Urlaub!
Bedenke mal, die Schüler haben keine 40 Stunden Woche, und brauchen auch mal Auszeit zum erholen!
Warum sollen Sie das Ausbaden, was Ihnen unsere "fleißigen" Lehrer eingebrockt haben!

melden

Re: In Ländern der \\ Arme, arme Schüler!
Haben meistens sogar weniger als 40 Stunden in der Woche und auch noch 3 Monate Ferien. Warum brauchen die Schüler dann noch mehr Auszeit ???
Wenn euch die Höheren Schulen so anstrengen, dann geht halt Arbeiten. Dafür sind die meisten aber zu faul, weil es im Arbeitsleben ja nicht so schön gemütlich wie in der Schule ist.

Die schlauen Lehrergewerkschafter! Sie haben die gesamte Regierung schön reingelegt ...haben sich wertvolle Sachen für wertloses Spielgeld eingetauscht.
Ist das ein erfolgreicher Kampf gegen die Krise?
Unter diesen Umständen, fürchte ich, wird eine Verwaltungsreform vielleicht gar kein Geld bringen, sondern noch etwas kosten?!

Seite 1 von 2