"Die ganze Familie hat Angst davor, dass Christoph zum Papst gewählt wird", sagt die Mutter von Schönborn im Interview mit der "Kleinen Zeitung". Die 92-Jährige habe Angst, dass sie ihren Sohn als Oberhaupt der katholischen Kirche nicht mehr zu Gesicht bekommen würde. Es gebe dann kein Privatleben mehr, auch wenn das Amt ehrenvoll sei. "Aber so groß die Ehre wäre, so groß wäre der Schmerz, ihn nicht mehr zu sehen", erzählt die 92-Jährige. Sie glaube außerdem, dass ihr Sohn mit der Last des Amtes überfordert sein würde. "Das wär viel zu schwer für ihn", sagt sie der Zeitung. Die Diözese habe er gut im Griff, die Weltkirche zu leiten, sei aber etwas anderes.
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Vatikan-Experte von Schönborn überzeugt
Seit dem Rücktritt von Benedikt XVI. wird Kardinal Christoph Schönborn als Favorit für die Papst-Nachfolge gehandelt. Dass der ehemalige Schüler Joseph Ratzingers gute Chancen hat, Nachfolger seines Lehrers zu werden, davon ist der Vatikan-Korrespondent des britischen katholischen Wochenmagazins "The Tablet", Robert Mickens, fest überzeugt. Der Vatikan-Insider erklärte, warum die Wahl Schönborns zum neuen Pontifex nicht nur möglich, sondern für die Kirche auch wünschenswert wäre.
"Schönborn ist ein Kardinal, der auf ernsthafte und glaubwürdige Weise mit Krisen in seiner Diözese umzugehen weiß. Er versucht, die schwierige Lage der Kirche in Österreich zu entschärfen, ohne sie zu ignorieren. Der neue Papst wird mit mehreren Problemen innerhalb der Kirche konfrontiert werden. Daher wäre es von Vorteil für die Weltkirche, einen Papst zu haben, der schon Erfahrung im Umgang mit Krisen hat", betonte Mickens.
Feinde im Vatikan
Die Chancen für Schönborn stehen also nicht schlecht. Der Papst-Anwärter könnte konservative wie liberale Gläubige gleichermaßen zufriedenstellen. Nicht nur statuierte er nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle mit der "Opferschutzanwaltschaft" ein Exempel im offensiven Umgang mit dem Thema. Auch mit aufkeimenden rebellischen Tendenzen in der Priesterschaft hat der Dominikaner diplomatisches Geschick bewiesen. Allerdings hat sich Schönborn durch seine Stellungnahme im Missbrauchsskandal, indem er sich auf Seiten der Opfer geschlagen hat, auch Feinde im Vatikan gemacht.
Geht es nach Kardinal Christoph Schönborn selbst so muss der nächste Papst vor allem religiöse Qualitäten haben, administratives Talent stehe nicht im Vordergrund. "Wir wählen das Oberhaupt einer Glaubensgemeinschaft und nicht den Vorstand einer Bank", erklärte Schönborn am Sonntagabend vor Journalisten in Rom. "Es sind nahezu übermenschliche Anforderungen, die an das Petrusamt heute gestellt werden. Sie sind wohl nur zu tragen im gläubigen Bewusstsein, dass niemand in der Kirche die Last des Amtes alleine trägt, dass Christus das Haupt der Kirche ist und dass Gott uns immer schon mit seiner helfenden Gnade zuvorkommt", sagte der Kardinal.
Die Top-Favoriten
Favoriten gibt es bei der Papst-Wahl einige: Vor allem als chancenreich gilt der Mailänder Erzbischofs Angelo Scola. Experten räumen auch dem Brasilianer Odilo Scherer, Erzbischof von Sao Paulo, gute Chancen ein. Außer ihm gelten der ehemalige Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, der Bostoner Erzbischof Sean O'Malley, der New Yorker Kardinal Timothy Dolan, der Kanadier Marc Oullet und Kardinal Peter Turkson aus Ghana als Kandidaten mit hohen Erfolgsaussichten.
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Kommentare
das ganze larifari erinnert mich an den alljährlichen song contest!!
da gilt österreich ja auch immer als ganz geheimer geheimtipp...!LOL!!
Ja, aber meistens sind wir als Tip so geheim, daß niemand Kenntnis davon nimmt, mit den mittlerweile gut bekannten (Nicht-)Ergebnissen :-)
ohhhgottohhgott!!!die arme mama macht sich solche sorgen!!!
sie braucht keine angst haben!es hat sich schon immer bewahrheitet,das diejenigen die als pabst in die wahl gingen als kardinal wieder rauskamen!...und es wird diesesmal auch nicht anders sein...wenn man 1+1 zusammen zählen kann!!
also ratzinger war favorit...
ich wäre vorsichtig mit dem wort IMMER...
ist das gleiche mit sicher...
beide werden zu oft und vor allem von unwissenden missbraucht
ich glaub ich muss die Frau Mutter enttäuschen... aber ich denke, dass ihm die Schuhe Petri nicht zu groß sind... ;-)
aber was mich mehr interessieren täte... wer wird der Nachfolger vom Christoph in Wien?
Meinens "Pastor" Peitl würde sich breitschlagen lassen? :-)
@Nudlsupp... glaub Pastor Peitl ist derzeit mit Schadensbegrenzung im Raum KTN beschäftigt... der glaub ich hat eh da alle Hände voll zu tun ;-)