Hilferuf von Näherinnen
in Zara-Kleidungsstücken

"Ich habe diesen Artikel gemacht, aber ich wurde dafür nicht bezahlt"

Es trübte das Shoppingerlebnis der Einkäufer in Istanbul vermutlich erheblich. Als sie Kleidungsstücke in einer Zara-Filiale ansahen, entdeckten sie eine versteckte Botschaft an den Etiketten. Hilferufen der NäherInnen waren darauf zu lesen.

von
Versteckte Botschaft - Hilferuf von Näherinnen
in Zara-Kleidungsstücken

An den Etiketten einiger Kleidungsstücke bei Zara wurden vor kurzem Hilferufe gefunden. Zettel hingen an den Etiketten, worauf zu lesen war: „Ich habe diesen Artikel, den sie kaufen wollen, gemacht, aber ich wurde dafür nicht bezahlt“, so berichtet die AP. Die Nachricht stammte von NäherInnen eines türkischen Bekleidungsproduzenten, der für Zara, aber auch für Mango und Next Artikel schneidert.

Inditex bestätigt Fall

Der Zara-Mutterkonzern Inditex hat diesen Fall auch bestätigt, es handelt sich um den Lieferanten Bravo Texstil, der bereits im Juli 2016 seinen Betrieb geschlossen hat. Die Betreiber sind vermutlich mit dem Geld geflohen – und ließen ihre Angestellten ohne deren drei letzten Monatsgehälter zurück. Die Gewandstücke stammen also nicht direkt von den NäherInnen, sondern von Initiatoren des Protests, die die Zettel nachträglich in der Filiale angebracht haben.

Die Mitarbeiter kämpfen aber immer noch um ihr Geld und rufen in einer Online-Petition zur Unterstützung auf. Inditex will zwar auch nicht die volle Verantwortung dafür übernehmen, ist aber bereit, einen Härtefonds einzurichten. Die Verhandlungen laufen aber noch.

Ähnlicher Fall bei Primark war Fake

Vor einiger Zeit gab es bereits eine ähnliche Aktion in der Modeindustrie. Damals wurde ein Hilferuf bei Primark-Artikeln eingenäht, stellte sich im Nachhinein aber als Fake heraus.