Media Markt und Saturn:
"Es gibt kein Ruhen"

So will der Elektro- und Elektronikfachhändler seine Marktführerschaft ausbauen

"Sooo muss Technik!" - Zumindest wenn es nach Ditmar Krusenbaum geht. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Media Markt und Saturn in Österreich gab bei einem Pressegespräch Einblicke in den Status Quo der österreichischen Marktführer im Elektro- und Elektronik-Fachhandel und einen Ausblick auf laufende Projekte. Neben der Eröffnung neuer Standorte stehen dabei die stärkere Verzahnung der Märkte mit dem Online-Portal und der Ausbau von Beratung und Service im Fokus. Und den Startschuss für den Verkauf der Apple Watch gibt es auch bereits.

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Fakten - Media Markt und Saturn:
"Es gibt kein Ruhen"

Die Zeichen stehen recht gut: Im noch laufenden Geschäftsjahr befände sich Media Markt und Saturn laut Krusenbaum im Vergleich zum Vorjahr "leicht im Plus, aber bei weitem nicht in jedem Bereich". Die klassische Unterhaltungselektronik verzeichne ein Minus, insbesondere der einstige Wachstumsmotor TV-Geräte sei bisher eher eine "Enttäuschung" gewesen. Wenig überraschend liege das zum einen an der Marktsättigung, aber auch am Umstand, dass heuer kein sportliches Großereignis stattgefunden habe. Aufgefangen werden konnte dies durch die Wachstumsmärkte Haushaltsgeräte und besonders durch hochwertige Smartphones sowie dazugehöriges Zubehör.

Mit einem gesamten Marktanteil von knapp 25% bleiben Media Markt und Saturn jedenfalls weiterhin Marktführer im österreichischen Elektro- und Elektronik-Fachhandel. Dank spezieller Offensive konnten die Online-Marktanteile nach eigenen Angaben um 50% gesteigert werden. Mit knapp 10% Online-Marktanteil befinden sich Media Markt und Saturn in Österreich hinter Amazon bereits auf dem zweiten Platz im Online-Handel. Bei der Marktführerschaft wolle man es freilich nicht belassen. "Es gibt kein Ruhen", so die klare Ansage des Österreich-Chefs.

"Verlängertes Regal" für alle Märkte

Unter dem Schlagwort "Multichannel" sollen die unterschiedlichen Verkaufskanäle für KundInnen noch stärker verzahnt werden. Bis Jahresende wird etwa in allen Märkten von Media Markt und Saturn die Option des "verlängerten Regals" angeboten. Sollte die Produkt-Vorauswahl in den Märkten nicht dem Wunsch der KundInnen entsprechen, so können sie gemeinsam mit dem Verkaufsberater via Großbildschirm auf alle verfügbaren Produkte des gesamten Unternehmens-Sortiments zurückgreifen und sich den gewünschten Artikel in den Markt oder gleich nach Hause liefern lassen.

Eine Vereinheitlichung der Preisgestaltung ist trotz dieser stärkeren Verzahnung allerdings nicht angedacht. Somit können die Preise unterschiedlicher Märkte zueinander aber und gerade auch im Vergleich zum Online-Shop variieren. Krusenbaum dazu auf Nachfrage von News: "Ja, wir sind dezentral aufgestellt und es wird weiterhin so bleiben, dass wir dezentral reagieren und agieren werden."

Kundenkarte und Express-Zustellung angekündigt

Im Sinne der verstärkten Kundenorientierung kündigte der Österreich-Chef für 2016 auch die Einführung einer Kundenkarte an. Genauere Details dazu stehen allerdings offiziell noch nicht fest.

Heuer noch erweitert wird die Serviceleistung unter dem Schlagwort "Same-day-delivery". Diese Express-Zustellung startet zunächst nur in Wien, weitere Ballungszentren sollen aber nachfolgen. Praktisch: Bestellt man einen Artikel online oder im Markt bis zu einer bestimmten Uhrzeit, erfolgt die Anlieferung noch am selben Tag.

Expansionspläne mit Mini-Märkten

Nach der Eröffnung eines Media Markts in Ried vor wenigen Wochen gesellt sich erst wieder 2016 ein neuer Standort zum Netzwerk bestehender Märkte: Im Frühjahr wird der 34. Media Markt Österreichs im steirischen Liezen seine Tore öffnen.

Derzeit überlege man aber auch, Standorte kleineren Formats zu erschließen. Man befinde sich bereits in Verhandlungen für entsprechende Mietangebote. "Es ist keine Utopie zu sagen, dass es durchaus einen Media Markt oder auch mal einen Saturn in der Größe zwischen 800 und 1.000 Quadratmetern geben wird", so Krusenbaum. An eine Spezialisierung des Angebots sei dabei nicht zu denken, der Querschnitt des kompletten Angebots soll weiterhin erhalten bleiben, um den Markenkern nicht zu verwässern.

Und die Apple Watch kommt auch

Ein wenig beiläufig aber nicht minder stolz erwähnte Krusenbaum letztlich auch, die Apple Watch ab 25. September an fünf Standorten in Wien sowie am Standort in Graz Seiersberg anbieten zu können. Mit dem Beisatz natürlich, dass man sich den Wearable-Hype aus Kalifornien bei Online-Bestellung auch in jedem anderen Markt abholen könne.

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