Niki-Deal ist in 14 Tagen
endgültig durch

Wettbewerbshüter Theodor Thanner geht von „leichter Übung“ bei Prüfung des Niki-Kaufs durch Lauda aus.

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Luftfahrt - Niki-Deal ist in 14 Tagen
endgültig durch

Der Generaldirektor der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), Theodor Thanner, geht bei der bevorstehenden Prüfung der Unterlagen für die Übernahme der insolventen Airline Niki durch Niki Lauda von keinen nennenswerten Problemen aus. „Das wird eher eine leichte Übung“, sagte Thanner heute, Freitag Vormittag, bei einer Veranstaltung am Flughafen Wien. Die BWB erhalte jetzt den Akt und wird diesen binnen 14 Tagen behandeln. Dann sollte der Deal endgültig in trockenen Tüchern sein.

Der Start der Airline, die künftig unter dem Namen Laudamotion operieren wird, sollte bis spätestens Ende März erfolgen, bekräftigt Lauda nochmals gegenüber News. Er zahlt den Mitarbeitern ab März ihre Gehälter; über einen Kollektivvertrag wird verhandelt.

Austrocontrol und Ministerium involviert

Parallel dazu sind die behördlichen Überprüfungen seitens der Flugbehörde Austrocontrol und des Infrastrukturministeriums voll angelaufen. Dabei geht es u. a. um die Übertragung der Betriebsgenehmigung (AOCs bzw. Air Operator Certificate) der bereits existierenden Bedarfsfluggesellschaft Laudamotion auf Niki. Auch werden Eigentümerstruktur, die Finanzstärke des Käufers und die Slots (Start- und Landeberechtigungen auf einzelnen Flughäfen, Anm.) unter die Lupe genommen.

Positive Effekte

In der Branche erwartet man sich jedenfalls einen positiven Effekt für den Standort und den Flughafen Wien. Laudamotion werde kurzfristig wohl mit rund fünf Flugzeugen von Wien aus starten, mit den restlichen die ebenfalls wichtigen Slots in Deutschland und Palma bedienen, heißt es. Die Gespräche von Lauda mit Reiseveranstaltern über Flugbuchungen sollen bereits weit gediehen sein.

Hätte indes wie ursprünglich geplant, die Lufthansa den Zuschlag für Niki bekommen, wären wohl höhere Ticktpreise zu erwarten gewesen, so die Einschätzung der Wettbewerbsbehörde. Im November und Dezember 2017 seien auf bestimmten strecken deutlich höhere Flugpreise festgestellt worden. Entsprechende Reaktionen des Marktes und der EU-Wettbewerbsbehörde hätten in der Folge den Ausschlag gegeben, dass die Lufthansa angesichts der zu erwartenden Auflagen ihr Kaufangebot zurück gezogen habe.

Noch Platz in Wien

Auf längere Sicht geht BWB-Chef Thanner übrigens von einer weiteren Konsolidierung der in der europäischen Luftfahrtbranche aus – ähnlich der in den USA bereits vollzogenen Entwicklung. Der Markt am Hub Wien sei jedenfalls „zukunftsfähig“. Und es gebe hier „noch Platz für neue Airlines“, so Thanner.