Hochwasser geht zurück

Donau-Pegel bei 7,93 Meter - MA 45 rechnet mit Entspannung in nächsten Stunden

von
THEMEN:
  • Wien Hochwasser
    Bild 1 von 25 © Bild: Gregor Seidlhofer

    Hochwasser vor Wien. Ein NEWS.AT-User hat dieses Fotos aufgenommen: Kurz vor Wien fehlen nur noch einige Zentimeter.

  • Wien Hochwasser
    Bild 2 von 25 © Bild: Gregor Seidlhofer

    Hochwasser vor Wien.

Laut aktuellen Berechnungen soll der Donau-Pegel Korneuburg in den nächsten 48 Stunden auf etwa 7,35 Meter zurückgehen, erklärte ein Sprecher der MA 45 auf APA-Nachfrage. Bei der Flut von 2002 wurde ein Pegel von 7,89 Meter bzw. eine Durchflussmenge von 10.300 Kubikmeter pro Sekunde gemessen. Bei Normalwasserstand beträgt die Durchflussmenge 2.000 Kubikmeter pro Sekunde.

NEWS.AT sucht Betroffene: Fotos, Videos und Erlebnisse können hier upgeloadet werden! Oder per E-Mail abgeschickt werden:

Hafen weiter überflutet

Weiterhin überflutet sind auch zwei der drei Häfen der Bundeshauptstadt, wo der Pegel zuletzt um jeweils etwa zehn Zentimeter gestiegen ist, wie die Sprecherin des Wiener Hafens am Mittwoch mitteilte. In Albern stehe das Wasser nun 40 Zentimeter hoch, in der Lobau 1,30 Meter über der Kaikante. Laut Prognosen wird noch ein weiterer Anstieg von fünf bis zehn Zentimeter erwartet.

Dann jedoch sollte sich die Lage entspannen und das Wasser zurückgehen. "Es wird aus jetziger Sicht keine massiven Gefährdungen des Lagergutes geben", versicherte sie. Der Hafen Freudenau ist nicht überflutet, da das 13,5 Meter hohe und 27 Meter breite Hafentor geschlossen wurde. Damit sei das Areal vor Hochwasser geschützt, hieß es: "Der Hafen Freudenau ist dicht. Es hat sehr gut funktioniert."

Überschwemmungen gibt es auch im Bereich des Donaukanals. Hier sind die unmittelbaren Uferwege zum Teil überflutet, berichtete eine Sprecherin der Wasserstraßengesellschaft Via Donau. Deswegen sei für Fußgänger besondere Vorsicht geboten, betonte sie. Lokale seien im Moment nicht betroffen, hieß es.

Tausende Helfer im Einsatz

Auch am Mittwoch waren tausende Helfer österreichweit im Einsatz, um das Hochwasser von Wohngebieten fernzuhalten oder - in den westlicheren Bundesländern - die Folgen der Überschwemmungen zu beseitigen. Brennpunkte waren an Donau Grein in Oberösterreich und Krems in Niederösterreich. Weiter stromabwärts war der Pegel bei Korneuburg noch immer leicht im Steigen begriffen.

In Niederösterreich standen 199 Feuerwehren mit 3.200 Mann im Hochwassereinsatz. Acht Einheiten des Katastrophenhilfsdienstes unterstützten die lokalen Kräfte, berichtete das Landeskommando. Vor allem ein Damm bei Theiß nahe Krems wird die Helfer wohl noch Tage beschäftigen. Etwa 300 Mann von Feuerwehr und Bundesheer standen im Einsatz, um das Schutzbauwerk zu sichern. Der Erddamm sei völlig aufgeweicht, sagte Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando. In Krems-Stein entspannte sich die Lage bereits leicht.

Das Problem sei insbesondere der anhaltend hohe Wasserstand der Donau, so der Sprecher. Der Damm werde dadurch weiter durchtränkt. Beeindruckt zeigte sich Resperger von den Bewohnern der Ortschaft Theiß. Etwa 200 Menschen, so seine Schätzung, hätten am Vormittag dabei geholfen, weitere Sandsäcke zu befüllen.

Probleme gab es auch beim Bahnhof Hainburg (Bezirk Bruck a.d. Leitha): Die örtliche Feuerwehr war mit Sicherungsarbeiten beschäftigt, teilte Johannes Dietrich vom Bezirkskommando mit. Laut ÖBB wurde der Verkehr auf der S7 im Abschnitt Wolfsthal - Hainburg-Kulturfabrik am Dienstag gegen 18.00 Uhr eingestellt. Das Hochwasser werde unter das Bahnhofsgebäude gedrückt, sagte Dietrich. Die Feuerwehr setzte bei den Sicherungsarbeiten - um auch die Hainburger Donaulände zu schützen - Schotter, Sand und Vlies ein.

Entspannung beim Brennpunkt Grein

Eine positive Nachricht gab es in der Früh vom oberösterreichischen Hochwasser-Brennpunkt Grein: In den vergangenen zwei, drei Stunden ist der Pegelstand merklich leicht gesunken - auf zuletzt 14,29 Meter kurz vor 4.00 Uhr. Auch die Stände in Schärding, Linz und Mauthausen waren weiter rückläufig. Von einer Entspannung wollte man noch nicht sprechen. Diese sei erst gegeben, wenn der Pegelstand unter die Hochwasserwarngrenze von 5,50 Metern fällt.

Im Innviertel und im Salzkammergut wurde unterdessen bereits mit den Aufräumarbeiten begonnen. An der Donau stand das Wasser dafür noch zu hoch. In den vergangenen Tagen waren 26.000 Feuerwehrleute in Oberösterreich im Einsatz. Mehr als 220 Menschen und 2.600 Tiere wurden aus dem Hochwasser gerettet, über 500 Personen aus ihren Häusern evakuiert. In Ebensee im Bezirk Gmunden waren noch immer zehn Häuser überflutet. Die Schifffahrt am Attersee wurde von der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck untersagt, weil Schaulustige auf privaten Booten die Einsatzkräfte behindert hatten.

Immer topaktuell auf NEWS.AT: So wird das Wetter!

Kommentare

Man kann es nicht oft genug erwähnen: Wien hat rechtzeitig vorgesorgt (wie z. B. auch Krems) ; - was kann das tiefrote Wien was andere Bundesländer nicht schaffen?
Damals hat die ÖVP dagegen gestimmt und von Geldverschwendung gesprochen - warum wohl wählen in Wien nur mehr 13% die ÖVP?

Na zum Glück ist endlich ein Ende bzw Besserung in Sicht.
An mir ist das ganze ja zum Glück spurlos vorbeigegangen, ich wohne weder in der Nähe eines Flusses noch ist irgendjemand aus meiner Familie betroffen. Als ich die Bilder im Bericht von Guten Abend Österreich sah war ich wirklich schockiert wie ernst die Lage ist.
Die kommende Gelsenplage ist dagegen ja harmlos.

Seite 1 von 1