HC Strache:
Sein Aufstieg, sein Absturz

Das Psychogramm eines Populisten: Da ist der Mann endlich Vizekanzler, und damit dort, wo er immer schon hinwollte -doch plötzlich ist die Macht weg. Und der Job. Und womöglich die Frau. Was ließ Heinz-Christian Strache vor laufenden Kameras in den eigenen Untergang torkeln?

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Cover - HC Strache:
Sein Aufstieg, sein Absturz

Zumindest aus dem Blickwinkel der Ästhetik war die Welt des Heinz-Christian Strache, des Russenflüsterers im Ruderleiberl, am vergangenen Freitag um 12.20 Uhr noch in bester Ordnung: "Ein wundervolles Bild von Friedensreich Hundertwasser hängt als Leihgabe in meinem Büro im Kanzleramt", lässt der damalige Vizekanzler, FP-Chef und Sportminister seine Fans, Freunde und Feinde über Facebook wissen. "Stadt von jenseits der Sonne aus gesehen" heißt das gute Stück -und ist, wie Strache stolz vermerkt, aus derselben Serie wie ein Gemälde, das dereinst im Büro eines anderen Staatsmannes hing: Bruno Kreisky. H.-C., das langjährige Polit-Schmuddelkind, nunmehr mit großen, randlosen Brillen -endlich fühlt er sich auf Augenhöhe! Und angekommen dort, wo er immer hin wollte: in der machtvollen Mitte der Gesellschaft.

Am vergangenen Freitag, um 18 Uhr, geht Straches Ibiza-Video online, aufgenommen vor knapp zwei Jahren in einer hitzigen Sommernacht -und plötzlich ist es Strache selbst, der jenseits der Sonne steht. Macht weg, Job weg, fürs Erste auch Frau weg. Ein Patriot in höchster Not, könnte man sagen: das Heimatland ein politischer Scherbenhaufen, die Heimatpartei mitten im großen Bevölkerungsaustausch. "Der Mann fällt jetzt mit seinen knapp 50 Jahren in ein tiefes schwarzes Loch", resümiert Andreas Mölzer, langjähriger FP-Chefideologe und kurz auch Straches persönlicher Lehrmeister, relativ ungerührt.

Das komplette Psychogramm lesen Sie in der aktuellen Printausgabe von News (Nr. 21/2019).

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