Franks TV-Eklat

Die Rückkehr des Ex-Magna-Chefs ins ZIB-Studio war ein Déjà-vu-Erlebnis

von Frank stronach argumentiert bei Einweihung der neuen Klubräume. © Bild: APA/GEORG HOCHMUTH

Armin Wolf, der Star-Interviewer des ORF, bemühte sich redlich, aber Frank Stronach hatte einmal mehr kein Interview im Sinn. Gleich am Anfang wollte er fünf Minuten lang seine Aussage im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Frage der Eurofighter-Gegengeschäfte vorlesen. Das konnte und wollte ihm Armin Wolf natürlich nicht gestatten.

Frank Stronach meinte hingegen, das sei ihm im Vorfeld zugesichert worden, was Armin Wolf als Unwahrheit qualifizierte. Minutenlang versuchte Wolf den Milliardär zu unterbrechen, dieser war aber kaum zu bremsen. Als Wolf schließlich zu Wort kam, wurde er sofort erneut unterbrochen.

"Ein politisches Fußballspiel“

Für Frank Stronach war es ein „politisches Fußballspiel“, Armin Wolf stellte hingegen klar, dass er das Interview abbrechen müsse, wenn Stronach seine Fragen nicht beantworte. Selbst diese Intervention ermöglichte es dem Interviewer jedoch nicht eine Frage zu stellen. Stronach gab weiter lieber eine Erklärung zur Eurofighter-Causa ab.

Er erklärte, dass seine Magna nie für die Rüstungsindustrie tätig war. Die Aufträge in Österreich hätten „minimalen Profit gemacht“ und im Ausland hätte er viel mehr verdient. Auf dieses Thema kam er immer wieder zu sprechen und betonte, dass er für seine Investments in Österreich viel Kritik von Aktionären einstecken musste, da sie zu wenig profitabel seien.

In Folge drohte Wolf erneut damit das Gespräch abzubrechen. So gelang es ihm eine erste Frage auch tatsächlich zu stellen. Warum nämlich der Magna-Konzern 57 Gegengeschäfte im Wert von 358 Millionen Euro beim Wirtschaftsministerium bestätigte. Stronach rechtfertigte sich damit, dass es sich um Aufträge handle, die Magna immer schon gemacht hätte und es der Regierung nur darum ginge „sich zu schmücken“.

„Keine Fighterjets“

Mit den „Fighterjets“ wollte Stronach hingegen nichts zu tun haben. Er sei kein Profiteur sondern habe immer nur gegeben. Wolf entgegnete, dass Stronach „immer so negativ sei“ und ihn „niederbrülle“. Die Frage weshalb der damalige Magna-Manager Siegfried Wolf den Ex-Finanzminister Karl Heinz Grasser schon vor der Typenentscheidung in seinem Jet zu EADS geflogen hätte, wurde nach dieser Intervention auch tatsächlich beantwortet.

Stronach argumentierte, dass Siegfried Wolf ein guter Österreicher sei und sich eben für die Republik eingesetzt hätte. Für ihn sei er immer noch der bestgeeignetste Bundeskanzlerkandidat.

Fazit

Frank Stronachs TV-Auftritte sind ein Quotengarant. Zu sehr bricht er mit allen Sehgewohnheiten der Zuseher. Ein Skandal ist quasi vorprogrammiert . Ob es allerdings für Journalisten sinnvoll ist, sich Teil dieser Inszenierung zu sein, ist sehr zweifelhaft. Armin Wolf, ein an sich exzellenter Interviewer, war nicht in der Lage, das Gespräch in irgendeiner Form mitzugestalten und die Suada seines Gegenübers zu bremsen. Selbst die Drohung das Gespräch zu beenden, brachte da kaum etwas.

Es ist Frank Stronach natürlich gestattet, sich auf diese Art selbst zu präsentieren. Wofür er aber "Mitspieler" bei diesem "politischen Fußballspiel" braucht, wenn er diese ohnehin zu Statisten degradiert und an einem ernsthaften Gespräch offensichtlich keinerlei Interesse hat, bleibt zweifelhaft. Denn wer eine Rede halten will, aber zu einem Interview geladen wurde, der befindet sich offensichtlich im falschen Format. Nach etlichen TV-Auftritten, die bis dato immer gleich abgelaufen sind, stellt sich die Frage mehr denn je, ob man das wirklich noch ein weiteres Mal sehen will. Und ob es nicht sinnvoller wäre, hier einen Punkt zu machen und weitere Live-Interviews zu verweigern.

Kommentare

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Herr Stronach soll in Pension gehen, hat sein Leben lang nichts für die Sauereien wie EU,Ausländer usw. übriggehabt. Hatte Zeit genug ,den Untergang Österreichs aufzuhalten, nicht jetzt große Sprüche klopfen. Er wird nichts ändern. Reiner Selbstdarsteller.

günza melden

Schau doch lieber in die Zukunft als in die Vergangenheit, die können wir ändern. Und die bisherigen Parteien haben doch nichts weitergebracht. Die haben sich doch nur selbst am liebsten und die für die die eigentlich Arbeiten sollten sind dehnen doch wurscht.

Ignaz-Kutschnberger
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Da freut man sich schon richtig auf die KOALITION mitn Frank... ich wünsch den anderen Parteien alles Gute und erhoffe mir, dass die dann alle brav nach Onkel Franks Pfeife tanzen :-) ...weil egal ob er 7% oder 70% bei der nächsten Wahl erhält... sobald er in einer Regierungspartei mit an Bord ist, ist er auf jeden Fall der STEUERMANN und gibt den Untergebenen den Kurs vor *gg

Ignaz-Kutschnberger
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Und sofern uns der gute 80 Jahre jung-gewordene FRANK nicht bei den TEURO-Fightern irgendwie besch*ssen hat, wird er 2013 nicht nur womöglich meine STIMME sondern sicher 15 % der Wählerstimmen erhalten ...und dann möchte ich nicht in der HAUT der anderen Parteien stecken... weil es wird mit FRANK im TEAM aber auch ohne FRANK im Team sicher kein leichtes regieren werden in einer 3er Koalition (wie die farblich auch immer auchsehn mag) *gg ... Wie sagte einst mein steirischer Freund der Voves Franzl so trefflich... der FRANK wurde von der Politik gezüchtet :-) Meine primäre Frage nur...ist noch irgendwie "Staats-Silber" vorhanden das man veräußern könnte, wie zB BUWOG oder so... oder stehen in nächster Zeit irgendwelche größeren Militär-Anschaffungen in Milliarden-Höhe ins Haus...?? Falls nicht, können wir ja den FRANK ruhig ans Ruder lassen, weil dann kann er zumindest nix mehr schlimmer machen, als es ohnedies schon ist :-) Insofern würd ich sagen: der MANN verdient auch mal eine CHANCE. Allerdings FRANK... einen STEIGBÜGEL-Halter für andere braucht es in Österreich NICHT...weil da könnt man ja dann gleich die anderen Parteien wählen wo man die Gesichter eh großteils schon von den letzten 8 Jahren kennt

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Ja herrlich ich freu mich auch schon so richtig. Und vor allem diese Gesprächskultur wird ein Lichtblick werden. Denn nachdem Politiker jahrzehntelang verzweifelt um die Vorherrschaft am Stammtisch gerungen hatten, ist dieser jetzt endlich selbst in der Politik angekommen. Und man freut sich schon auf die erste Regierungserklärung die mit "Heats zua,es Deppaten,.."
beginnt.

Ignaz-Kutschnberger
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@higgs70...
Naja, mit dem "heatz zua, es Deppaten..." hätte er vermutlich bei 50 % der Anwesenden sätmlicher Parteien gar nicht so unrecht. Darum gleich nochmalig meine Forderung oder mein Vorschlag: Von sämltichen Parteien mal 50% raus und den Verbleibenden dann 100% Gehaltserhöhung!! Käme unterm Strich nicht teurer und wäre zumindest mal ein wenig effektiver :-)

wadi07
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Der Herr Stronach kann sich noch so aufführen wie er will er wird trotzdem gewählt werden . Weil es eben keine Alternativen mehr gibt !

Die jetzigen Parteien werden dieses wunderschöne Land in den Bankrott führen !!!

Superguppy melden

das haben sie schon. Wir sind Bankrott, nur wird es von den Medien geschickt immer wieder neu kaschiert. Die Zahl der working poor und Menschen unter der Armutsgrenze liegt real bereits bei 25%+. So schaut's aus!

Ignaz-Kutschnberger
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@supperguppy...
Schaun Sie, dafür gibts auch 15% besser GESTELLTE, die ein Familien-Einkommen (Vater+Mutter+2 minderjährige Kinder) von über 18.000 netto pro Monat haben... (also etwa das 10-fache oder mehr als von einer vergleichbaren armutsgefährdeten Familie mit 2 minderjährigen Kindern, mit unter 2.000 monatl.)... das gleicht das GANZE dann in der Statistik wieder ein wenig aus... Also etwa 20% die sich grad noch die Suppe am Ofen daheim leisten können... und etwa 15% die jeden Tag Kaviar und Champagner im 3 Stern Restaurant genießen

HeadofWing melden

@ Superguppy, please go back to your Assy-Drawing as a matter of urgency.

cheer

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dieser reiche onkel frank hat sich wirklich nicht so viele
kommentare verdient. was will dieser alte frank verändern,
sein bündnis nennt sich team stronach, wenn es frank
nicht mehr gibt, gibt es auch kein team stronach mehr.
wollen wir wirklich so viele parteien im parlament, dass
das regieren unmöglich wird. das beste beispiel dafür
ist doch die wahl in graz.

blixen melden

einfach nicht wählen ! Widerlicher Kerl !

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da kann ich dir nur recht geben, "blixen", dieser alte widerliche
kerl will österreich besser machen.

Da kommt was auf uns zu, na habediere !
Total durchgeknallt!!!

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