FORMAT hat die Zinsen im Visier: Wo sie
beim Sparen höhere Erträge bekommen

Zinsanhebung der EZB um einen Viertelprozentpunkt Die siebte Erhöhung seit 2005 - sicher nicht die letzte

Die EZB hebt die Zinsen weiter an. Wo Sie jetzt beim Sparen höhere Erträge bekommen und wie Sie sich als Kreditnehmer noch gute Konditionen sichern.

Sparern und Schuldnern entlockt eine Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank um einen Viertelprozentpunkt meist nicht mehr als ein Schulterzucken. Doch die Trippelschritte der Brüsseler Währungshüter haben es in sich. So war der Zinsanstieg von 3,50 auf 3,75 Prozent in der Vorwoche bereits die siebente Erhöhung seit Dezember 2005. Und so wie Experten die Lage einschätzen, war es auch nicht die letzte.

Sowohl jene, die Bares auf der hohen Kante haben, als auch solche, die Geld von der Bank geborgt haben oder daran denken, ein Hypothekar-oder Bauspardarlehen aufzunehmen, sollten sich auf die Situation einstellen.

Anhaltender Zinsdruck
Trifft die Prognose der Experten zu, steht im Juni bereits der nächste Zinsschritt um einen weiteren Viertelprozentpunkt bevor. "Die Wachstumsprognosen für 2007 und 2008 wurden gerade nach oben revidiert", nennt Birgit Dörfler, Zins-und Währungsanalystin der BA-CA, ein Indiz, warum die EZB weiter an der Zinsschraube drehen dürfte. Die fast inverse Zinskurve in der Eurozone, traditionell eigentlich Vorbote einer Rezession, lässt nach Ansicht von Birgit Kirchner, Zinsspezialistin bei der deutschen Commerzbank, diesmal keinen Rückschluss auf ein Ende der Zinserhöhungen zu. "Die kurzfristigen Zinsen werden von der EZB beeinflusst, die Zinsen am langen Ende dagegen von den langfristigen US-Anleihen, die derzeit sehr niedrig sind. Das ist ein zufälliges Zusammenspiel der Kräfte und kein böses Omen", meint Kirchner.

Auch die Kerninflation, jener Wert, der die schwankungsanfälligen Güter des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel und Ölpreis ausklammert und deshalb ein wichtiger Indikator für die Geldpolitik ist, stieg seit Jänner 2006 von 1,2 auf 1,7 Prozent. "Ein weiterer Hinweis für Zinserhöhungen", urteilt Dörfler.

Jagd auf Sparzinsen eröffnet
Für die Zinsjäger unter den Sparern stellt sich nun die knifflige Frage: zuwarten oder zugreifen? Denn einerseits können Sparwillige nun zwischen zahlreichen neuen Zinsofferten wählen, die die Banken nur wenige Tage nach der Zinsanhebung auf den Markt gebracht haben.(Andererseits könnte es sich lohnen, bis zur nächsten Erhöhung im Juni zuzuwarten, um dann noch bessere Konditionen einzustreifen. Einen guten Deal machen Sparer jedenfalls schon jetzt beispielsweise mit dem Kapitalsparbuch des Wiener Spar-und Kreditinstitutes (WSK), das für ein fünf Jahre gebundenes Sparbuch derzeit 4,25 Prozent Zinsen bietet. Wer es sich während der Laufzeit überlegt und einen Teil behebt, erhält nach einem Jahr 3,25 Prozent und nach dreieinhalb Jahren 3,9 Prozent. Fest steht jedoch: Sich länger als drei bis maximal fünf Jahre zu binden lohnt sich aufgrund der nur geringfügig höheren Zinsen für die langen Laufzeiten derzeit nicht.

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