Faszination Skifliegen am Kulm

Ohne Tournee-Sieger Diethart ruhen die Hoffnungen auf Schlierenzauer und Morgenstern

von Meer an österreichischen Fahnen am Hang der Skisprung-Schanze beim Schifliegen am Kulm © Bild: GEPA pictures/ Mathias Kniepeiss

Tournee-Triumphator Thomas Diethart muss auf sein Skiflug-Debüt noch warten, das ÖSV-Aufgebot wird im steirischen Salzkammergut von zwei arrivierten Athleten angeführt. Schanzenrekordhalter Gregor Schlierenzauer (215,5 m) und Thomas Morgenstern haben WM-Medaillen auf den größten Schanzen erobert und zählen auch diesmal zum Favoritenkreis. Herausgefordert werden die Lokalmatadore u.a. von Weltmeister Robert Kranjec (SLO), Ex-Champion Simon Ammann (SUI), den Norwegern Anders Bardal und Anders Fannemel sowie Daiki Ito (JPN), der zuletzt (2012) für die Bestweiten gesorgt hatte.

Die größte Naturflugschanze der Welt präsentiert sich in perfektem Zustand, beim "Einfliegen" durch Vorspringer wurden Weiten von mehr als 200 Meter erreicht. Ermöglicht wurde die Durchführung trotz warmer Witterung nicht zuletzt durch die Schneeproduktion mit Geräten einer steirischen Firma, die schon bei wenigen Minusgraden arbeiten, aber auch durch das neue Kühlsystem der Anlaufspur. "Das hat uns diesmal gerettet", sagte Rennleiter Harald Haim.

Der Rennleiter sieht sich bei den ersten Bewerben seit zwei Jahren mit neuen Voraussetzungen konfrontiert. So fehlen Vergleichswerte, welche Anlaufgeschwindigkeit mit den noch engeren Anzügen nötig ist, damit die Besten die angepeilte Hillsize von 200 Meter erreichen. "Da müssen wir uns herantasten", erklärte Haim. Die Absprunggeschwindigkeit wird nahe an 100 km/h herankommen.

Probeläufe für WM 2016

Die aktuelle Veranstaltung ist der Auftakt einer Dreier-Serie in den folgenden Jahren, die in der Weltmeisterschaft 2016 gipfeln wird. Bis dahin wird sich der Kulm verändert präsentieren. Weil das FIS-Zertifikat abgelaufen ist, sind Adaptierungen nötig. Schon im Frühjahr wird mit den Arbeiten begonnen. Der Aufwand werde relativ gering sein, erklärte OK-Chef Hubert Neuper.

"Der Schanzentisch wird 20 Meter zurückversetzt und der Vorbau um 10 Meter angehoben, damit ergibt sich eine flachere Flugkurve", erklärte Neuper der APA - Austria Presse Agentur. Die Hillsize wird dann wie derzeit in Planica 225 (derzeit 200) betragen. Die Kosten sollen sich auf 1,5 Millionen Euro belaufen.

Die größten Schanzen befinden sich in Vikersund, wo der inzwischen zurückgetretene Norweger Johan Remen Evensen 2011 den Weltrekord auf 246,5 Meter geschraubt hatte, und in Planica, wo die Anlage vergrößert wird, um Rekordflüge zu ermöglichen.

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