Wie das Badezimmer
zum Wohlfühlraum wird

Mit diesen Tricks lässt sich jedes noch so kleine Badezimmer verschönern

Sonnenlicht strömt durch das riesige Panoramafenster, fällt auf eine freistehende Badewanne, die groß genug ist, dass sich eine halbe Fußballmannschaft darin ausstrecken und untertauchen könnte. An der Wand steht eine Schminkkommode, daneben ist ein opulenter Waschtisch befestigt, und trotzdem ist noch genügend Platz, sich anzukleiden. Die Badezimmer, die in Interieur-Magazinen und auf Blogs gezeigt werden, sehen aus wie Kunstwerke.

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Wellnesszone - Wie das Badezimmer
zum Wohlfühlraum wird

Die Realität stellt sich leider ein wenig anders dar: Das durchschnittliche Badezimmer in österreichischen Wohnungen ist rund sechs Quadratmeter groß, zwischen Duschkabine, Waschbecken, Schrank und Waschmaschine können wir uns gerade noch umdrehen. Aber die Zeiten, in denen Nasszellen reine Nutzräume ohne Rücksicht auf Ästhetik waren, sind vorbei. Badezimmer sollen genauso ansehnlich sein wie der Rest der liebevoll dekorierten Wohnung. Mit einigen Tricks lässt sich auch ein Badezimmer verschönern, das kaum mehr Platz bietet als eine Telefonzelle (wer sich daran noch erinnert).

"Ich rate zu hellen, klaren Farben und schlichten Fliesen", sagt Lilia Maier, Innenarchitektin und Geschäftsführerin von Vienna Interiors. "Stark gemusterte Fliesen bringen Unruhe in einen kleinen Raum.“ Derzeit sind Feinsteinzeug-Fliesen angesagt. Sie sind in verschiedenen Ausführungen wie Marmor-, Kalkstein- oder Betonoptik erhältlich. Bei der Auswahl der Preiskategorie ist zu beachten, dass kleine Räume zwar weniger Material benötigen, aber dafür einiges an Verschnitt anfallen kann. Hagen Burkert vom Baddesign- und Fliesenanbieter Tenne empfiehlt Fliesen mit geschliffenen Kanten und kleinen Fugen: "So können Sie fast fugenlos verlegen lassen, das vergrößert praktisch jeden Raum optisch." Der Grund: Glatte Flächen sorgen für die Illusion von mehr Platz.

Kleiner wirken lässt einen Raum dagegen eine zusätzliche Abtrennung. Wer sein Bad ohnehin neu gestaltet, kann sich überlegen, eine durchsichtige Duschwand anstelle einer blickdichten einzuziehen. Das Gleiche gilt für möglichst flache Brausetassen bei Duschen. Die werden in neuen Bädern auch deshalb beliebter, weil die Bewohner daran denken, dass eine hohe Einstiegskante ein unangenehmes Hindernis darstellen könnte, wenn sie einmal alt sind.

Im Spiegelkabinett

Mehr Platz gaukeln auch Spiegel und Hochglanzoberflächen vor, die das Licht reflektieren. Überhaupt ist Beleuchtung wichtig, sagt Innenarchitektin Maier: "Damit das Make-up bei den Damen richtig sitzt und die Herren ordentlich rasiert sind, sollte zwischen der Person und dem Spiegel genügend Licht sein." Außerdem wirken helle Räume einfach größer.

Badezimmer-Grafik
© Merridee Stein

Wandboards: Regalbretter an der Wand schaffen Stauraum ohne zusätzliche Regale.

Duschwand: Eine durchsichtige Duschwand lässt den Raum größer wirken als eine blickdichte, weil sie ihn nicht zusätzlich optisch abtrennt.

Teppich: Einen Badezimmerteppich haben die meisten ohnehin. Ein schönes Modell zu wählen, das auch als Deko-Gegenstand dient, bedeutet keinen zusätzlichen Aufwand.

Handtuchhalter: Ein fix an der Wand montierter Handtuchhalter nimmt weniger Platz weg als ein Handtuchständer.

Das Mobiliar eines kleines Bades soll sozusagen die Quadratur des Kreises auf die Reihe kriegen, also Platz sparen und gleichzeitig genügend Stauraum schaffen. "Platz gewinnen Sie durch fix montierte Accessoires wie Seifenspender, Kosmetikspiegel, Handtuchstangen oder Handtuchhaken an der Außenseite der Duschwand", sagt Hagen Burkert von Tenne. Unterschränke am Waschtisch, Wandboards über der Badewanne oder Schränke an der Wand schaffen zusätzlichen Stauraum, ohne dass das Bad mit Regalen vollgestellt wird wie eine Rumpelkammer. Es muss nicht immer der Allibert sein, der früher aus keinem Badezimmer wegzudenken war, viele Möbel- und Baddesignfirmen führen solche Spiegelkästchen. Wer ein bisschen Kleingeld übrig hat, kann sich das gute Stück auch vom Tischler maßanfertigen lassen.

Nützlicher Schmuck

Für Dekoration ist in kleinen Bädern kaum Platz, es lassen sich aber Nutzgegenstände in Accessoires umwandeln, sagt Lilia Maier: "Parfumflakons, die ohnehin im Badezimmer stehen, haben oft eine tolle Form, stellen Sie sie auf ein Wandboard statt in den Schrank. Mit hübschen Handtüchern können Sie sogar Ihr Gäste-WC dekorieren. Es gibt auch schönere Zahnputzbecher und Seifenspender als die 08/15-Plastikbehälter. Wattebäusche und Wattestäbchen kann man in hübsche Dosen füllen." Mit ein wenig Freude am Detail lässt sich auch ein winziger Raum liebevoll gestalten. Schmuckschatullen sind ja auch meistens klein.

Accessoires für kleine Bäder

  • Stauraum lässt sich mit einem Schrank unter dem Waschbecken schaffen.
  • Bunte Handtücher dienen nicht nur zum Abtrocknen, sondern auch als Deko.
  • Behälter für Wattepads oder Make-up-Pinsel kann man selber machen: leere Marmeladegläser gut auswaschen und mit Geschenkband oder bunter Klebefolie verzieren.
  • Körbe für Duschgel oder Deo sehen hübsch aus und lassen das Bad aufgeräumt wirken.

Kommentare

Baedermax

Sehr guter Beitrag! Gerade stark gemusterte Fliesen mögen wir in kleinen Bädern auch oft nicht.

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