Seltene Einblicke in das Schaffen von Walter Pichler

Die Ausstellung: "Walter Pichler: Arbeitstisch und Kombinierte Flaggen" ehrt das Vermächtnis eines der bedeutendsten österreichischen Künstler der Nachkriegszeit, Walter Pichler. Präsentiert wird die einzigartige Ausstellung von der Nitsch Foundation gemeinsam mit Rita Nitsch, der Familie Tripamer- Pichler und der Galerie Krinzinger.

von Walter Pichler, Atelier Wien © Bild: Nikolaus Korab

Walter Pichler, bekannt als Bildhauer, Zeichner und Architekt, war ein Künstler, der stets darauf bestand, Leben, Kunst, Skulptur und Architektur in einem konsequenten Dialog zu vereinen. Für ihn war Kunst die elementare Essenz des Lebens, und dieses Spannungsverhältnis zwischen Skulptur und Architektur durchdrang sein gesamtes Schaffen, wie es in einer Aussendung der Nitsch Foundation heißt.

Die Nitsch Foundation - mit VGN-Mehrheitseigentümer Horst Pirker als Beirat - hat sich das Ziel gesetzt, Werke von Vorbildern, Wegbegleitern und Freunden des renommierten Künstlers Hermann Nitsch zu präsentieren. Walter Pichler war einer dieser Wegbegleiter, und obwohl die biografischen Wege der beiden Künstler sich unterschieden, hatten sie den Wunsch, gemeinsam auszustellen. Die Ausstellung "Walter Pichler: Arbeitstisch und Kombinierte Flaggen" erfüllt diesen Wunsch nun posthum.

»Ich wünsche mir, dass durch die Zusammenstellung der Photos, Zeichnungen und Pläne die Verknüpfung zwischen dem sichtbar wird, was ich gemacht habe. «

(Walter Pichler, Juni 1983 aus WALTER PICHLER Skulpturen, Gebäude, Projekte, 1983)

Walter Pichler, Werkstatt
© Elfi Tripamer Walter Pichler in seiner Werkstatt
Walter Pichler wurde 1936 in Deutschnofen in Südtirol, Italien geboren. Er studierte an der Kunstgewerbeschule in Innsbruck und schloss sein Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien ab. In den 1960er Jahren begann er, Skulpturen als Modelle von Gebäuden und Städten zu gestalten. Inspiriert von zeitgenössischen Themen und Technologien, war sein Werk weniger utopisch als vielmehr eine Kritik an der Gesellschaft. Ab 1973 arbeitete er hauptsächlich auf einem Bauernhof in St. Martin an der Raab im Burgenland. Dort realisierte er Architekturen für seine Skulpturen. Walter Pichler war weltweit in renommierten Museen vertreten, darunter das Museum of Modern Art in New York, die Documenta in Kassel, die Biennale di Venezia, das Städel Museum in Frankfurt am Main, das MAK Österreichische Museum für angewandte Kunst in Wien, die Generali Foundation in Wien, das Stedelijk Museum in Amsterdam und das Museum der Moderne in Salzburg. 2022 war er in der Ausstellung "Changes" im mumok in Wien vertreten und in einer umfangreichen Einzelausstellung in der Galerie Krinzinger, ebenfalls in Wien. 2023 folgte eine Gruppenausstellung in Bonn. Im Sommer 2024 wird die Ausstellung "Visionäre Räume. Walter Pichler trifft Friedrich Kiesler" im Wiener Belvedere 21 eröffnet.

Der Blick hinter die Kulissen

Eine der herausragenden Attraktionen dieser Ausstellung ist die erstmalige Präsentation von Pichlers Arbeitstisch, auf dem der Künstler seine Ideen und Visionen zu Papier brachte. Dieser Tisch war der Geburtsort zahlreicher ikonischer Werke und repräsentiert die kreative Essenz von Walter Pichler.

»Ich könnte kaum denken, ohne zu zeichnen«

(Walter Pichler, Es ist doch der Kopf, 2007)

Neben den Originalzeichnungen und Skizzenbüchern wird auch eine installative Arbeit mit dem Titel "Kombinierte Flaggen" gezeigt. Diese Arbeit überführt die Symbolik des öffentlichen Raums in den intimen Bereich des Ateliers und bietet den Besuchern einen einzigartigen Einblick in Pichlers künstlerische Reflexionen.

Eine Hommage an ein künstlerisches Genie

Die Ausstellung "Walter Pichler: Arbeitstisch und Kombinierte Flaggen" ist eine würdige Hommage an einen der größten österreichischen Künstler der Nachkriegszeit. Walter Pichler entwickelte seine Modelle, Skulpturen und Architekturen stets aus der Zeichnung heraus, und diese Ausstellung ermöglicht es den Besuchern, den kreativen Prozess des Künstlers aus nächster Nähe zu erleben.

Eröffnung der Ausstellung:
"Walter Pichler. Arbeitstisch und Kombinierte Flaggen" wird am Samstag, 16. März 2024 um 11:00 Uhr gemeinsam mit der Familie Tripamer-Pichler in der Nitsch Foundation, Hegelgasse 5, 1010 Wien eröffnet.