1. Retortenbaby feiert 30. Geburtstag

Damals Sensation - seither wurde In-vitro-Fertilisierung zur Standardbehandlung

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Zlatan Jovanovic - 1. Retortenbaby feiert 30. Geburtstag

Die Vorarbeiten stammten aus Großbritannien. Bereits in den 1950er Jahren hatte der britische Embryologe Robert G. Edwards - er wurde 2010 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet - die Vision, dass eine In-Vitro-Fertilisierung hilfreich bei der Behandlung der Infertilität sein könnte. Er arbeitete schließlich mit dem Gynäkologen Patrick Steptoe zusammen.

Britin Louisa Brown war allererstes "Retortenbaby"
Am 25. Juli 1978 erblickte in Großbritannien mit Louisa Brown das erste "Retortenbaby" das Licht der Welt. Am 5. August 1982 war es mit Zlatan Jovanovic in Österreich soweit. Die Alpenrepublik war damit weltweit nach England, Australien und den USA, Frankreich und Deutschland das sechste Land, in dem ein Baby nach einer In-vitro-Fertilisation auf die Welt kam.

Drei "medizinische Väter"
Die Geburt machte neben den Eltern auch die drei "medizinischen Väter" glücklich: Die Gynäkologen Wilfried Feichtinger, Peter Kemeter und Stephan Szalay hatten sich an der Universitäts-Frauenklinik am Wiener AKH frühzeitig mit der In vitro-Fertilisation beschäftigt. Bei Jovanka Jovanovic wurden die Eizellen für die künstliche Befruchtung noch laparoskopisch durch die Bauchdecke entnommen. Drei Eizellen wurden gefunden und befruchtet. Aus einer entstand Zlatan, zu Deutsch "der Goldige".

Nach einiger Zeit gab es übrigens noch einmal Nachwuchs im Hause Jovanovic: Dragan, ein Maurer, und Jovanka, "Stubenfrau" im Hotel Bristol, freuten sich über Jasmina, die ganz ohne fremdes Zutun entstanden war.

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