Wölfe - Kritik vor Beschluss von Jagdgesetz-Novelle im NÖ Landtag

Offener Brief des Naturschutzbundes: "Artenschutzbemühungen um Jahrzehnte zurückgeworfen"

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Die Novelle soll am (morgigen) Donnerstag im Landtag beschlossen werden und bei Gefahr eine raschere Entnahme von Wölfen ermöglichen. "Der Naturschutzbund verwehrt sich mit aller Deutlichkeit gegen die geplante Änderung des NÖ Jagdgesetzes, aufgrund derer Wölfe (sowie Luchse und Bären) in Niederösterreich geschossen werden können", hieß es in dem offenen Brief an Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Ein Abschuss in der geplanten Weise widerspreche EU-Recht und könnte eine EU-Klage nach sich ziehen, denn Eingriffe in den Bestand des Wolfes seien gemäß Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie "nur möglich, wenn ein günstiger Erhaltungszustand gegeben und keine anderweitige zufriedenstellende Lösung möglich ist". Im EU-Recht sowie im nationalen Managementplan bestehe schon jetzt die Möglichkeit, verhaltensauffällige Wölfe zu "entnehmen". "Eine EU-widrige nationale Gesetzesänderung leistet daher Vorschub für illegale Abschüsse", warnte der Naturschutzbund. Pernkopf wurde aufgefordert, "Artenschutz ernst zu nehmen" und Bauern etwa bei der Anschaffung von Elektrozäunen und beim Herdenschutz zu unterstützen.

Der VGT kündigte für Donnerstag (9.00 bis 12.00 Uhr, Zufahrt zum Landtagsgelände) eine Protestkundgebung anlässlich der Landtagssitzung in St. Pölten an. "Mit diesem Gesetz sollen EU-Bestimmungen zum Schutz der Wölfe ausgehebelt werden", kritisierte VGT-Obmann Martin Balluch am Mittwoch in einer Aussendung. Der VGT sehe in der Ausbreitung des Wolfes "eine sehr positive Entwicklung".

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