Mehrere Lawinenabgänge auf Tiroler Straßen

Keine Verletzten - Lawinengefahr verbreitet "groß", also Stufe 4 der fünfteiligen Skala

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In Neustift im Stubaital (Bezirk Innsbruck Land) ging ein kleiner Schneerutsch auf die Ranalter Straße (L232) ab. Diese konnte direkt im Anschluss geräumt werden und war am Dienstag bereits wieder befahrbar. In Waidring (Bezirk Kitzbühel) ging eine Lawine auf die Pillerseestraße (L2) ab. Die Straße musste vorübergehend gesperrt werden, eine örtliche Umfahrung war möglich. In Osttirol bei Prägraten verschüttete eine Lawine die Virgentalstraße (L24). Die Straße musste gesperrt werden. Und zwischen Wängle und Bichlbach (Bezirk Reutte) ging eine Lawine auf die gesperrte Bahnstrecke ab.

Bereits am Montagnachmittag hatten zwei Lawinen mehrere Gebäude in Waidring im Bereich Pass Strub und am Salvenberg oberhalb der Gemeinde Brixen im Thale (beide Bezirk Kitzbühel) beschädigt. Die Lawine in Brixen im Thale hatte sich auf einer Seehöhe von rund 1.200 Metern gelöst und traf nach rund 100 Höhenmeter auf die Rückseite eines Einfamilienhauses, teilte die Polizei mit. Dabei drangen die Schneemassen auch in das Haus ein und beschädigten dieses schwer. Eine Frau befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Küche des Hauses, sie blieb unverletzt. Auch ihr Sohn, der zum Zeitpunkt des Lawinenabgangs vor dem Haus war, wurde von den Schneemassen nicht erfasst und blieb ebenfalls unverletzt.

Die Lawinengefahr wurde von den Experten verbreitet mit "groß", also Stufe 4 der fünfteiligen Skala eingestuft. Nach dem Ende der Schneefälle nehme die spontane Lawinenaktivität deutlich ab. Einzelne sehr große spontane Lawinen seien aber immer noch möglich, vor allem in Kammlagen an Triebschneehängen und auch aus sehr steilen, hoch gelegenen, sonnenbeschienen und noch nicht entladenen Einzugsgebieten. Mit dem Neuschnee und dem starken bis stürmischen Nordwestwind seien besonders oberhalb der Waldgrenze störanfällige Triebschneeansammlungen entstanden, die schon von einzelnen Wintersportlern ausgelöst und gefährlich groß werden können, hieß es. Für Schneesport abseits der gesicherten Pisten seien die Verhältnisse ungünstig.

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