Wien wächst - aber
langsamer als zuletzt

2017 stieg Zahl der Hauptstadt-Bewohner um 22.063

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Die Wanderungsbilanz weist ein Plus von 18.099 Menschen aus, auch beim Verhältnis Sterbefälle und Kindersegen haben letzterer die Nase vorn: Der Geburtenüberschuss betrug im Vorjahr 3.964, wie Klemens Himpele, der Chef der Statistik-Magistratsabteilung MA 23, am Freitag im Gespräch mit Journalisten ausführte. 2017 war ein weiteres Babyboom-Jahr, auch wenn der Rekord von 2016 nicht übertroffen wurde.

Der Anstieg bei den zugewanderten Neu-Wienern hat sich fast bei allen Ländern (berücksichtigt werden Geburtsländer, nicht Staatsbürgerschaften, Anm.) verringert. Lediglich bei den Deutschen ist die Zahl weiter angestiegen - von 1.193 auf 1.376. Diese liegen damit auf dem vierten Platz der Top-Zuwachsländer. Führend sind hier die Syrer (plus 4.259), gefolgt von den Afghanen (plus 2.112) und den in Österreich geborenen Neo-Wienern (plus 1.837).

Laut Himpele vollzogen nicht nur Österreicher eine Binnenbewegung. Auch viele Flüchtlinge dürften 2017 nicht aus ihren Heimatländern, sondern aus den anderen Bundesländern nach Wien gekommen sein. Eine relativ geringe Rolle zumindest bei den Neuzuzügen spielen die in der Bestandsstatistik bedeutenden Herkunftsländer wie Serbien oder die Türkei. Bei den Türken überwiegt derzeit sogar die Abwanderung.

Generell ist im Vorjahr der Anteil der Wiener, die in Österreich geboren sind, leicht zurückgegangen - nämlich von 63,1 auf 62,5 Prozent. Dem entsprechend stieg sowohl der Anteil der EU-Bürger (2017: 13,4 Prozent) als auch jener der Drittstaatsangehörigen (24,1 Prozent), wobei hier etwa der Anteil der Serben besonders hoch ist.

In Sachen Bezirke sind 2017 Liesing, Floridsdorf und Favoriten am stärksten gewachsen, was dem langjährigen (seit 2008, Anm.) Trend nicht ganz entspricht. Letzterer weist Donaustadt und Simmering als Spitzenreiter bei den Wohnsitz-Anstiegen aus. Inzwischen wächst, entgegen der in den vergangenen Jahren oft verzeichneten Schrumpfung, sogar die Innenstadt wieder leicht. Es wohnten dort 2017 immerhin 41 Menschen mehr als 2016.

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