Explosion in Wien-Fünfhaus

Haus in Mariahilfer Straße eingestürzt - Junger Mann tot, verschüttete Frau gerettet

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Wien - Explosion in Wien-Fünfhaus

Wodurch die Explosion in dem viergeschoßigen Haus in der Mariahilfer Straße 182 kurz nach 10.00 Uhr ausgelöst wurde, war zunächst nicht bekannt. Die Druckwelle war so stark, das die beiden oberen Stockwerke zur Hälfte zerstört wurden. Die Wiener Berufsrettung habe zunächst sechs Verletzte sofort in umliegende Krankenhäuser transportiert, berichtete die Rathauskorrespondenz. Nach der Erstversorgung seien auch die übrigen Patienten für weiterführende Untersuchungen in Krankenhäuser überstellt worden.

Ob sich noch Menschen in den Trümmermassen befanden, war zunächst nicht eindeutig geklärt. Feuerwehrleute versuchten mit Schallortungsgeräten und mit Hilfe von Suchhunden, etwaige Verschüttete zu finden. Dass sich zumindest ein Mensch in dem Gebäude befand, wurde klar, als ein Suchhund anschlug.

Durch die enormen Schuttmassen, unter denen der Mann lag, dauerte es geraume Zeit, bis die Feuerwehrleute zu ihm vorgedrungen waren. Noch während Bemühungen in Gang waren, den 19-Jährigen auf der Höhe des zweiten Stocks freizuschaufeln, wurde er von einem Team der Wiener Rettung erstversorgt. In der Nähe, beim Technischen Museum, wartete bereits ein Hubschrauber, um den Mann in ein Krankenhaus zu bringen. Es gelang zwar, den Verletzten auf einer Bahre, die an Seilen an einer Drehleiter hing, zu bergen. Der 19-Jährige starb allerdings unmittelbar darauf.

Verschüttete Frau gerettet

Erst später wurde klar, dass sich möglicherweise auch eine Frau in dem Gebäude befand. Darauf deuteten unter anderem Kratzgeräusche hin, die sich allerdings nicht eindeutig zuordnen ließen. Die Einsatzkräfte verwendeten Spezialgeräte inklusive einer Kamera, um die Vermisste zu orten. Zu befürchten war, dass auch sie schwerste Verletzungen erlitten hatte, zumal es zunächst nicht möglich war, zu der 48-Jährigen Sprechkontakt aufzunehmen.

Sie wurde unter einer eingestürzten sogenannten Dippelbaumdecke vermutet. Feuerwehrleute arbeiteten schließlich mit Hochdruck fast bis 18.00 Uhr, um die Frau zu bergen. Sie hatte in einem Hohlraum überlebt und konnte zu aller Erleichterung normal sprechen und sich bewegen. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Bei dem Haus in der Äußeren Mariahilfer Straße/Ecke Denglergasse handelt es sich um einen Altbau mit drei Obergeschoßen. Unten sind mehrere kleine Geschäftslokale eingerichtet. In dem Gebäude waren rund 50 Personen gemeldet. Die Menschen, die ihre Wohnungen verloren, kamen bei Verwandten oder in Ersatzquartieren unter, die von der Gemeinde Wien zur Verfügung gestellt werden.

Die Aufräumungsarbeiten in der Mariahilfer Straße waren am frühen Abend noch nicht abgeschlossen. Die Wucht der Explosion war so heftig, dass die Fahrbahn bis zum gegenüberliegenden Gehsteig verlegt war. Zumindest ein geparktes Auto wurde verschüttet.

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