Weiterer Prozess gegen
Berlusconi auf Mai vertagt

Italienischer Medienunternehmer soll Pianisten für Falschaussage gezahlt haben

von

Dem 81-Jährigen wird vorgeworfen, einem Pianisten für eine Falschaussage in dem spektakulären Prozess um die "Bunga Bunga Partys" in seiner Villa Arcore bei Mailand 2013 monatlich 3.000 Euro gezahlt zu haben. Berlusconi bestreitet die Vorwürfe.

Ein weiteres Verfahren in Sachen Zeugenbestechung hatte am Montag vor einem Gericht in Mailand begonnen, wo sich Berlusconi mit mehr als 20 weiteren Angeklagten verantworten muss. Mehreren Tänzerinnen und Showgirls werden dabei Falschaussagen gegen Bezahlung vorgeworfen. Der Prozess wurde sofort nach der Eröffnung auf den 7. Mai vertagt.

Die Vorwürfe der Zeugenbestechung sind nicht neu: Die Staatsanwaltschaft hatte schon nach dem Ende des Prozesses, der 2015 mangels Beweisen in letzter Instanz mit einem Freispruch endete, vermutet, dass Berlusconi Zeugen mehr als zehn Millionen Euro gezahlt haben soll, um Aussagen zu seinen Gunsten zu machen.

Dem ehemaligen Regierungschef war damals Amtsmissbrauch vorgeworfen worden. Außerdem war Berlusconi angeklagt, bei den "Bunga Bunga Partys" Sex mit minderjährigen Prostituierten gehabt zu haben, darunter mit der Tänzerin "Ruby".

Sechs Jahre nach dem Ende seiner skandalgeprägten Amtszeiten nimmt der Medienmogul derzeit wieder Einfluss auf die italienische Politik. Ginge es nach ihm, würde er für seine konservative Partei Forza Italia wieder für das Amt des Ministerpräsidenten bei den Parlamentswahlen am 4. März antreten. Berlusconi darf bis 2019 allerdings keine politischen Ämter annehmen, wogegen er beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte klagte. Wann die Große Kammer über die Beschwerde entscheidet, ist noch unklar. Berlusconis Mitte-Rechts-Allianz gilt als Favoritin im Wahlkampf um die Parlamentswahlen.

Kommentare