Wegen "herabfallenden Betonteilen":
Flakturm im Wiener Augarten abgesperrt

Burghauptmannschaft: Ursache sei Lastumlagerung

Wegen "herabfallenden Betonteilen":
Flakturm im Wiener Augarten abgesperrt

Burghauptmann Wolfgang Beer bestätigte der APA am Sonntag, dass es seit Dienstag der Vorwoche eine Absperrung gibt. "Heruntergekommen ist glücklicherweise bisher nichts", sagte er. Ursache sei eine Lastumlagerung: Der Schuttkegel einer großen Explosion im Jahr 1946 sei vom sechsten in den fünften Stock heruntergekommen, die Außenwand wurde dadurch nach außen gedrückt. Auch eine der Plattformen löste sich nach außen.

"Es war zwar nicht Gefahr im Verzug, es waren aber doch die Sicherungsmaßnahmen notwendig", erklärte der Burghauptmann. Um die nördliche Seite des Turmes wurde eine Absperrung - ein Zaun - in 100 Metern Entfernung errichtet. Dieser soll in der kommenden Woche um einen zweiten Zaun im Abstand von zehn Metern innerhalb des ersten ergänzt werden. "Es ist dann eher unwahrscheinlich, dass Bälle von spielenden Kindern über beide Zäune fliegen", erklärte Beer diese Maßnahme. Die Südseite des Turmes ist nicht betroffen.

Messungen sollen nun abklären, ob der Turm nun wieder stabil bleibt. Nähere Aufschlüsse dazu erhoffte sich der Burghauptmann für Montag.

Die sechs Wiener Flaktürme wurden in den Jahren 1943/44 nach Plänen des Berliner Architekten Friedrich Tamms großteils von Zwangsarbeitern errichtet. Die Türme wurden paarweise gebaut: Auf dem Gefechtsturm befanden sich die Flugabwehrgeschütze, auf dem Leitturm waren Radar-, Rechen- und Scheinwerfereinrichtungen untergebracht. Zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung war ihr militärischer Wert bereits fraglich, umso mehr gewannen sie als Luftschutzbauten an Bedeutung. (apa/red)