Vonns Ausfall ebnet Görgls Weg zu Bronze:
27-Jährige vom Gefühlsrausch übermannt

Coach bedankte sich über Verlust von 500.000 kg Görgl hat auch in der Abfahrt Chance auf Edelmetall

"Es war ein zäher Weg, das war eine richtig harte Nuss", berichtete Görgl, die damit nicht nur ihre schweren Knieverletzungen meinte, sich allen voran bei ihrem Mentaltrainer Helmut Zangerl bedankte und dabei neuerlich in Tränen ausbrach. Zangerl und Görgl arbeiten seit mittlerweile fünf Jahre zusammen, mittels Gesprächen und speziellen Übungen wurde bzw. wird dabei die berühmte sogenannte mentale Mitte der Steirerin gesucht.

"Ich möchte mich ganz speziell bei ihm bedanken, weil ich weiß, dass es mit mir nicht immer leicht ist. Helmut hat mich nach dem Rennen angerufen und gemeint, dass er jetzt 500.000 Kilo leichter ist", so Görgl über das erste Telefonat mit ihrem Mentalcoach. Zahlreiche weitere Telefonate, u.a. mit ihrer Mutter Waltraud "Traudl" Hecher oder ihrer besten Freundin Eva ("Die mag mich auch, wenn ich nix z'sammenbring"), folgten im Laufe des Tages.

Bruder schickt dicke Umarmung
Auch ihr Bruder Stephan Görgl, der es nicht ins ÖSV-Team für die WM geschafft und gerade in Spanien Riesentorlauf trainiert hat, meldete sich zu Wort: "Ich schick der Elisabeth eine dicke Umarmung nach Val d'Isere." Über die Nichtnominierung ihres Bruders meinte die kleine Schwester: "Das ist bitter, aber so sind die Wege des Sports. Das ist leider kein Wunschkonzert."

Ein Wunschkonzert wird natürlich auch die Abfahrt nicht, in der die 27-Jährige Chancen auf die nächste Medaille hat. Görgl bleibt zurückhaltend: "Ich möchte einfach von Tag zu Tag schauen und meine Möglichkeiten voll ausschöpfen." Davor gab es aber noch gemeinsam mit Gold-Gewinnerin Kathrin Zettel den Party-Marathon zu absolvieren, für den sich Görgl die brisant klingende Mischung aus "Rotwein, Sekt und Bier" gewünscht hat.
(apa/red)