Von "Tepük" bis zum UEFA-Beitritt: Langer Weg des türkischen Fußballs nach Europa

Porträt: Geschichte des türkischen Fußballbundes PLUS: Steckbrief und die größten Stars des Landes

Es ist alles andere als selbstverständlich, dass die Türkei an der dritten Europameisterschaft nach 1996 und 2000 teilnimmt. Denn nur 23.000 Quadratkilometer des türkischen Territoriums liegen in Europa, das sind nur drei Prozent der Gesamtfläche des Landes. Der Rest ist asiatisches Gebiet, die Türkei erst seit 1962 Mitglied der UEFA.

Von "Tepük" bis zum UEFA-Beitritt: Langer Weg des türkischen Fußballs nach Europa

Der heute von den Anhängern sehr leidenschaftlich gelebte Fußball wurde ein seinen Anfängen von den im mittelasiatischen Raum lebenden Turkvölkern als "Tepük" bekannt. Den Höhepunkt erreichte das Spiel, als es an die in den europäischen Staaten geltenden Regeln angepasst wurde und den Namen Futbol bekam.

Kurz vor Ende des damals herrschenden Osmanischen Reiches war der Sultan strikt dagegen, dass Jugendliche oder Erwachsene sich in Vereinen oder vereinsähnlichen Gruppierungen organisierten. Dies war ein Privileg, dass damals nur den in der Türkei lebenden Ausländern vorbehalten war. Ausländer oder Muslime anderer Länder waren deshalb auch die Pioniere und Gründungsväter des Fußballs. So wurde 1895 von in Istanbul lebenden Engländern unter der Schirmherrschaft des Anwalts Henry Pears und James Lafontaine die erste Fußballmannschaft unter dem Namen F.C.WIEN ins Leben gerufen.

Wichtige Weichenstellung
In der Gründungsphase der türkischen Republik wurden für den Fußball viele wichtige Weichen gestellt. Die Gründung der "Türkiye Idman Cemiyeti Ittifaki" (Liga) 1922 stellte einen entscheidenden Wendepunkt dar. 1923 wurde schließlich die "Türkische Fußball Föderation" gegründet und noch im gleichen Jahr als Mitglied in die FIFA aufgenommen.

Im selben Zeitraum stieg die Popularität des Spiels stark an und der Fußball wurde immer wirtschaftlicher. Die damaligen beiden Istanbuler Amateurligen spielten bis 1952, danach fanden die Istanbul Professional Ligaspiele statt. Im Jahre 1959 wurde schließlich die erste türkische Profiliga gegründet, die Süper Lig. Diese Meisterschaft wird seitdem landesweit mit 18 Mannschaften in der höchsten Spielklasse ausgetragen.

Die Türkei konnte sich erstmals 1954 für eine Weltmeisterschaft qualifizieren, musste danach allerdings 48 Jahre auf die nächste WM-Endrunden-Teilnahme warten. Doch das lange Warten hatte sich gelohnt. 2002 errangen die Türken in Japan und Südkorea mit dem dritten Platz den größten Erfolg der Verbandsgeschichte.

(red)

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