Volkstheater-Direktorin Anna
Badora geht nach Vertragsende

Regisseurin und Theaterleiterin scheidet 2020 auf eigenen Wunsch nach einer Amtszeit aus

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"Da sich durch verschiedene Umstände die Situation für das Volkstheater geändert hat, und da ich diese Umstände nicht weiter ignorieren kann, weil sie auf unsere Arbeitsbedingungen unmittelbar Einfluss haben, werde ich mich nicht für eine zweite Amtszeit bewerben", hieß es dazu anschließend in einer Aussendung. "So ist ohne ein Minimum an finanzieller Planungssicherheit, ohne auch nur die geringste Kommunikationsmöglichkeit mit den Verantwortlichen im Bund ein solches wichtiges Haus nicht zu führen", begründete Badora ihre Entscheidung.

Badora, die zuvor neun Jahre lang höchst erfolgreich das Grazer Schauspielhaus geleitet hatte, war 2013 als Nachfolgerin von Michael Schottenberg präsentiert worden. Mit ihrem Antritt in Wien in der Saison 2015/16 tauschte die 1951 in Tschenstochau geborene Direktorin nicht nur einen Großteil des Volkstheater-Ensembles aus, sondern versuchte sich auch an einer Neupositionierung des traditionell schwierigen Hauses. Mit dem Volx/Margareten gab sie der zuvor als Hundsturm bekannten Nebenspielstätte einen neuen Anstrich, auf der Hauptbühne suchte sie die Balance zwischen zeitgenössischer Auseinandersetzung mit aktuellen Themen sowie der Pflege heimischer Klassiker wie Horvath oder Nestroy. Parallel leitete sie die lange ausständige Sanierung des Hauses in die Wege, die zuletzt verschoben werden musste.

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