"Vier Tore schießt man nicht alle Tage":
Janko schoss Salzburg bei Altach zum Sieg

"Genugtuung" für den zur Halbzeit Eingewechselten Altach versinkt immer tiefer in den Abstiegssumpf

"Vier Tore schießt man nicht alle Tage":
Janko schoss Salzburg bei Altach zum Sieg

Die Salzburger, bei denen Heinz Arzberger zum ersten Mal in der laufenden Saison den verletzten Timo Ochs ersetzte, steuerten im Ländle auf eine Blamage zu, lagen zur Pause bereits mit 0:2 zurück. "Wir haben wieder einmal eine Hälfte verschlafen", ärgerte sich Salzburgs Coach Co Adriaanse. Deshalb habe der Niederländer nach den ersten 45 Minuten taktische Umstellungen (von Dreier- auf Vierkette und Einwechslung von Janko als zusätzliche Spitze) riskieren müssen. Und die neue Variante ging voll auf. Mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von acht Minuten - nach Jezek-Vorlage ins leere Tor (59.), in der 66. Minute per Kopf nach Flanke von Bodnar (66.) sowie nach Zickler-Zuspiel aus kurzer Distanz (67.) - brachte Janko den Tabellenzweiten mit 3:2 voran und sorgte schlussendlich nach Pammingers 3:3 mit seinem vierten Tor noch für den Salzburger Sieg.

Janko erzielte seine vier Tore - seine Bundesliga-Tore 31 bis 34 - im 64. Spiel innerhalb von 24 Minuten, Rapids Stürmer Erwin "Jimmy" Hoffer hatte beim 7:2-Triumph ebenfalls in Altach am 9. August gar in 23 Minuten das gleiche Kunststück zustande gebracht, damals allerdings in der ersten Hälfte. "Ich freue mich natürlich sehr, dass ich mithelfen konnte, das Spiel noch zu gewinnen. Vier Tore schießt man nicht alle Tage und auch der Hattrick innerhalb von nur acht Minuten ist nicht alltäglich", freute sich Janko.

"Persönliche Genugtuung"
Es sei ein schönes Erlebnis gewesen, zumal "wir auch gewonnen und drei wichtige Auswärtspunkte geholt haben". Für den Bundesliga-Toptorschützen war es zudem eine "persönliche Genugtuung", nachdem er nicht in der Startformation gestanden war. Adriaanse rechtfertigte aber Jankos Jokerrolle. "Janko hat zwei Teamspiele gehabt, er ist erst am Freitag gekommen und war noch müde, das hat er auch selbst gesagt. Ich denke, dass es gut gewesen ist, dass er später gekommen ist", meinte der Bullen-Coach. Dass Janko ("Er ist noch jung und kann noch viel lernen. Ich bin dazu da, um ihm zu helfen und seine Entwicklung zu beschleunigen") nach dem Seitenwechsel vier Tore gemacht hatte, sei "super", es gebühre aber der ganzen Mannschaft ein Kompliment.

Kroatiens Teamkapitän Niko Kovac lobte vor allem Matchwinner Janko. "Wir wissen, wie wichtig Marc für uns ist. Zur Pause habe ich ihm noch gesagt, er soll drei Tore machen. Das hat er fast gemacht, mit vier bin ich aber auch zufrieden", witzelte der Mittelfeldspieler der Bullen. Doch die Kritik an der neuerlich nicht souveränen Auswärtsleistung war ebenfalls nicht zu überhören. "Wir tun uns gegen Mannschaften, die sich hinten reinstellen und kontern, seit Jahren schwer. Das müssen wir endlich lösen", forderte Kovac. Und Coach Adriaanse fügte hinzu: "Eine Mannschaft wie Red Bull Salzburg muss souveräner auftreten und so ein Spiel klarer gewinnen. Wir haben zu viele Fehler gemacht und zu viele unnötige Tore bekommen", lautete das Fazit des Niederländers.

Janko (14 Tore), der heuer auch schon im UEFA-Cup (Doppelpack gegen Suduva) und ÖFB-Cup (ein Tor beim 4:1 gegen Pasching) sowie im Nationalteam (gegen Italien, Frankreich und Serbien) getroffen hat, wird die Torjäger-Krone in dieser Saison jedenfalls wohl kaum zu nehmen sein, der 1,92 m große Angreifer hat schon nach 13 Runden einen großen Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, den Linzer Christian Mayrleb (8 Tore). In der jetzigen Form ist es dem 25-Jährigen auch zuzutrauen, erstmals seit Ivica Vastic (1999/2000 - 32 Tore) auf mehr als 30 Treffer in einer Saison zu kommen. Den Bundesliga-Treffer-Rekord hält Hans Krankl (1977/78) mit 41 Saisontoren.

Zickler sieht in Janko "würdigen Nachfolger"
Zickler hat kein Problem damit, dass er derzeit klar im Schatten des ÖFB-Teamstürmer steht. "Marc hat im Moment den Lauf, den ein Stürmer braucht und zeigt was er kann. Er ist ein würdiger Nachfolger von mir, ich gönne ihm die Tore, denn er hat in den vergangenen Jahren viel Pech mit schweren Verletzungen gehabt", sagte der Deutsche. Es sei eine Ehre, Janko im Team zu haben. "Ich hoffe, dass er noch lange bei Red Bull Salzburg spielt."

Vorarlberger tief im Abstiegssumpf
Die Vorarlberger rutschten indes mit ihrer elften Saison- und der sechsten Heimniederlage immer tiefer in den Abstiegssumpf. Durch Kapfenbergs 2:0-Erfolg gegen Ried fehlen der Schönenberger-Elf schon drei Punkte auf den rettenden neunten Platz. Deshalb konnte sich auch Altachs Manfred Pamminger nicht über sein Tor freuen. "Es ist bitter, wenn man gegen Salzburg drei Tore schießt und verliert", merkte der Torschütze an.

Coach Urs Schönenberger sah zwei verschiedene Spielhälften. "In der ersten Hälfte haben wir hervorragend gespielt und Salzburg sehr gut im Griff gehabt. Dann sind wir erdrückt worden, das hat ein Mann - Janko - ausgelöst", so der Schweizer. Schlussendlich sei es hart gewesen, dieses Spiel noch verloren zu haben. Gegen die Adriaanse-Elf könne man aber auch verlieren, fügte Schönenberger hinzu. "Salzburg ist für mich von den Namen her eine Top-Mannschaft in Europa, normalerweise müssten wir da eine Klatsche bekommen."

SCR Altach - Red Bull Salzburg Endstand 3:4
Cashpoint-Arena, SR Drabek

Torfolge:
1:0 (29.) Ailton (Elfer)
2:0 (39.) Schoppitsch
2:1 (59.) Janko
2:2 (66.) Janko
2:3 (67.) Janko
3:3 (71.) Pamminger
3:4 (83.) Janko

Altach: Krassnitzer - Mimm, Sereinig, Stückler, Kling - Pamminger (88. Karatay), Guem, M. Koch, Schoppitsch (69. Jagne) - Konrad, Ailton (83. Mattle)

Salzburg: Arzberger - Sekagya, Opdam, Boussaidi - Bodnar, Kovac (61. Pitak), Jezek, Janocko (46. Janko), Gercaliu (61. Vonlanthen) -
Nelisse, Zickler

Gelbe Karten: Schoppitsch bzw. Opdam, Sekagya

(apa/red)

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