Valentin als Schutzheiliger der Floristen: Wie Sie es jetzt durch die Blume sagen...

Rose als Liebeserklärung, Feuerlilie als Heiratsantrag Floristen-Fest: 20 Mio. Blumen, 12 Mio. Topfpflanzen

Seine guten Ratschläge in Sachen Liebe hätte er besser für sich behalten und vor allem nicht dem Verbot zuwider gehandelt, christliche Ehen zu schließen. Am 14. Februar 269 wurde der Mönch Valentinus auf kaiserlichen Befehl hingerichtet. Dafür wurde der Bischof von Terni aber zum Schutzheiligen der Liebespaare und wohl auch der Floristen, die nun an jedem Valentinstag ein riesiges Geschäft machen.

Valentin als Schutzheiliger der Floristen: Wie Sie es jetzt durch die Blume sagen...

20 Millionen Schnittblumen sowie zwölf Millionen Topfpflanzen werden hier zu Lande über den Umweg Mann an die Frau gebracht. Bei den vergänglicheren Exemplaren sind es vor allem Tulpen (5 Mio.) und Narzissen (4 Mio.), während bei den erdigen Blumen die drei Millionen Primeln einen Vorgeschmack auf den Frühling geben.

Floristenlegende
Dabei hat das große in einem kleinen Geschäft begonnen: Laut "Floristenlegende" bestand ein traditionsbewusster britischer Besatzungssoldat in einer Grazer Blumenhandlung auf einem Herzchen zu seinem Glückwunschsträußchen - ohne wäre es für seinen Schatz kein richtiger Valentinstag. Da malte die Floristin mit ihrem Lippenstift das Gewünschte auf einen Karton und schnitt es aus. Das kommerzielle Potenzial dieses angelsächsischen Brauches wurde schnell erkannt und Gewinn bringend umgesetzt.

Wie Sie es durch die Blume sagen...
Was für manchen Ehemann oft lästige Pflicht sein dürfte, bietet für so manchen schüchternen Kavalier die Gelegenheit, etwas "durch die Blume" zu sagen: Während die Botschaft der Rose "Du hast mein Herz besiegt" von jeder Dame als Liebeserklärung erkannt wird, könnte der Jasmin - "Sei zufrieden mit der Versicherung meiner Freundschaft" - einige Verwirrung stiften, indem er falsche Hoffnungen weckt. Einem Antrag kommt das Überreichen der Feuerlilie gleich. "So wie die Farben glühen, so glüht mein Herz in unendlicher Liebe für Dich", lautet die romantische Übersetzung der Blumensprache. Auch Tulpen in gelb haben eine tiefere Bedeutung: "Im Märchenreich des Glücks sind wir in unserer Liebe." Eher einer Aufforderung zu mehr Treue gleicht hingegen die Symbolik einer weißen, der so genannten Madonnenlilie: "Rein und fleckenlos sei Dein Herz." Wenn auch derartige Appelle nichts mehr fruchten, bleibt nur der Abschied mit einer einzigen Nelke, die kurz und bündig bedeutet, dass man für den Partner "verloren ist".
(apa/red)