USA für NSA-Überwachung

Antrag zur Zügelung des Geheimdienstes nach hitziger Debatte abgelehnt

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PRISM - USA für NSA-Überwachung

Bis zur letzten Minute versuchten Vertreter die US-Regierung und Kongressabgeordnete, den Antrag Amashs und seiner Mitstreiter zu stoppen. Zu wichtig sei das Programm für die nationale Sicherheit, hieß es. Selbst NSA-Direktor Keith Alexander hatte sich bemüht, den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, und hatte mehrere Abgeordnete am Dienstag zu einem sehr kurzfristigen und streng geheimen Treffen eingeladen.

"Dieses plumpe Vorgehen ist nicht das Ergebnis eines informierten, offen und wohlerwogenen Prozesses", ließ der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, in einer Mitteilung wissen. "Wir drängen das Repräsentantenhaus dazu, den Änderungsantrag von Amash zurückzuweisen." Die Werkzeuge im Anti-Terror-Kampf dürften nicht hastig demontiert werden.

Das wäre anders gewesen

Bei einer Mehrheit hätte die neue Regelung für die NSA-Aktivitäten innerhalb des Landes empfindliche Einschnitte bedeutet. So wäre die Überwachung von Telefonaten künftig nur noch bei bereits verdächtigen US-Bürgern erlaubt gewesen. Bei Verstößen hätten der Geheimdienstbehörde Budgetkürzungen gedroht. NSA-Aktionen in anderen Ländern wären nicht betroffen gewesen.

Mit seinem Antrag hatte der 33-Jährige Amash das republikanische Lager in den vergangenen Tagen gespalten, aber auch überraschende Unterstützer gefunden. So schlug sich der Republikaner John Conyers, mit 84 Jahren das zweitälteste Mitglieder der Kammer, auf die Seite der NSA-Gegner, obwohl er und Amash im politischen Geschäft selten einer Meinung sind.

NSA war offenbar auch an Euro-Hawk-Projekt beteiligt

Das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages (PKG) in Deutschland wird sich in seiner am Donnerstag zu Mittag beginnenden Sitzung zu den Praktiken des US-Geheimdienstes NSA möglicherweise auch mit dem Thema Euro Hawk befassen. Einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Dokument vom Dezember 2012 zufolge war der US-Geheimdienst auch an der Entwicklung des Drohnen-Projekts für die deutsche Bundeswehr beteiligt.

In der Vorlage für den deutschen Verteidigungsminister Thomas de Maiziere für einen Besuch bei der Herstellerfirma Cassidian am 10. Dezember 2012 werden die Gründe für die 35-monatige Verzögerung bei der Entwicklung des Euro Hawk aufgelistet. Verwiesen wird nicht nur auf die bekannten technischen Probleme oder witterungsbedingten Verzögerungen. Als Begründung wird auch die "verspätete Beistellung von Geräten und Komponenten durch die US Air Force und die National Security Agency (NSA)" angeführt.

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