Umstritten und kultig: Rumäniens Superstar Mutu verfolgt sein Kokain-Skandal bis heute

Positiver Drogentest bei Gastspiel beim FC Chelsea Plus: Hat WM-Traum für 2010 noch nicht aufgegeben

Adrian Mutu ist Rumäniens derzeit bekanntester Fußballer. Der 30-jährige Stürmer vom italienischen Serie-A-Club Fiorentina gastiert mit den Osteuropäern in Klagenfurt und hat trotz der schwierigen Lage in Gruppe 7 den Glauben an die WM-Qualifikation noch nicht aufgegeben.

Umstritten und kultig: Rumäniens Superstar Mutu verfolgt sein Kokain-Skandal bis heute

"Solange es mathematisch möglich ist, glaube ich an die Qualifikation", meinte der vierfache rumänische Fußballer des Jahres (2003, 2005, 2007, 2008), der als Superstar Rumäniens in die großen Fußstapfen des einstigen "Karpaten-Maradonas" Gheorghe Hagi geschlüpft ist.

Nach Mutus Anfängen in Rumänien (Arges Pitesti und Dinamo Bukarest) lockte ihn Inter Mailand im Jahr 2000 in die große Fußballwelt. In Mailand kam Mutu jedoch nicht zur Geltung, bei Hellas Verona und dem AC Parma gelang ihm aber dann der Durchbruch.

Positiver Dopingtest
Mutu, der mit 29 Länderspieltoren ein Vielfaches mehr Treffer als der gesamte aktuelle und sehr unerfahrene ÖFB-Kader auf dem Konto hat, glänzte in der Serie A so sehr, dass ihn Milliardär Roman Abramowitsch in seinen Anfangszeiten als neuer Chelsea-Boss nicht übersehen konnte und im Sommer 2003 für 24 Millionen Euro nach London holte. Mutu wurde damit zum teuersten rumänischen Kicker aller Zeiten. Ein Jahr später ging seine Zeit bei Chelsea jedoch durch einen positiven Dopingtest brutal zu Ende.

Mutu wurde Kokain-Missbrauch nachgewiesen. Ein Fehlgriff, der Mutu sehr lange verfolgen sollte und dies auch heute noch tut. Der Rumäne wurde zunächst vom englischen Verband und dann auch vom Weltverband (FIFA) für sieben Monate gesperrt und somit von allen Fußballplätzen verbannt.

17 Millionen Euro Strafe
Es sollte aber noch weitaus schlimmer kommen, denn Chelsea klagte Mutu wegen Vertragsbruchs und die FIFA verhängte im August 2008 eine Rekordstrafe, wonach der Rumäne den Engländern mehr als 17 Millionen Euro zahlen muss. Mutu schaltete daraufhin den Internationalen Gerichtshof (CAS) ein, die endgültige Entscheidung steht noch aus.

Trotz der damals laufenden Sperre setzte Juventus auf Mutu und holte den Kokain-Sünder im Jänner 2005 nach Turin. Nach Ablauf der Sperre zeigte Mutu dort gute Leistungen und gewann mit Juve den Meistertitel 2006, der jedoch im Nachhinein aufgrund des Manipulationsskandals der "Alten Dame" aberkannt wurde.

Während Juventus in die Serie B musste, machte im Sommer 2006 Fiorentina das Rennen um den begehrten Rumänen, in Florenz avancierte Mutu seitdem zur Kultfigur der Violetten.

(apa/red)