Hohe Asyl-Skepsis in Österreich

Großteil der Österreicher steht der Zuwanderung derzeit pessimistisch gegenüber

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So sind sich beide Länder einig, dass die Zuwanderung aus Nahost und Afrika mehr Nachteile als Vorteile bringe. In Österreich überwiegt das schlechte Gefühl mit 67 zu 9 Prozent in Deutschland mit 57 zu 12 Prozent. Allerdings scheiden sich die Geister darin, was die "Massenzuwanderung" für den eigenen Wohlstand bedeute. So werde dieser "sehr beeinträchtigt," sagte die Hälfte der heimischen Befragten, im Nachbarland gab das nur ein Drittel an.

Einstellung gegenüber Fremden

Grundsätzlich ist die Einstellung gegenüber Fremden in beiden Ländern von Skepsis oder Ablehnung geprägt, wobei die Österreicher noch mehr Vorbehalte haben. Dies zeigt sich vor allem in den Antworten zu Einzelaspekten der Zuwanderung. So meinen 48 Prozent der Österreicher und 32 Prozent der Deutschen, dass durch die Einwandung von Menschen aus dem Nahen Osten und Nordafrika immer mehr "unsere Lebensweise verdrängt wird". Schon jetzt seien genug Ausländer in Österreich, meinte die Hälfte der Interviewten, in Deutschland sagte das ein Drittel. In beiden Ländern sieht man auch die Arbeitsplätze der eigenen Bevölkerung bedroht (Österreich: 42 Prozent, Deutschland. 30 Prozent).

Positive Aspekte der Zuwanderung, die ebenso in den Fragebögen angeführt wurden, fanden deutlich weniger Zustimmung. Noch am ehesten erwarten sich die Interviewten eine bunte und interessante Kultur (17 Prozent der Österreicher, 21 der Deutschen). Allerdings ist der Rückschluss, dass die Willkommensgrüße für Flüchtlinge an Bahnhöfen ein Beweis der Freude der Einheimischen sei, nicht richtig. Nur 11 Prozent der Österreicher glauben an diese Willkommenskultur, in Deutschland 21 Prozent.

Die Erhebungen der Meinungsforschungsinstitute wurden im Dezember der Vorjahres durchgeführt. Sowohl in Österreich als auch in dem zehnmal größeren Deutschland nahmen 1.000 Personen daran teil.