U-Haft für Menschenrechtler:
Amnesty fordert Druck auf die Türkei

"Politisch motivierte Hexenjagd"

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"Heute haben wir gelernt, dass es in der Türkei ein Verbrechen geworden ist, sich für Menschenrechte einzusetzen. Das ist ein Moment der Wahrheit, für die Türkei und für die Internationale Gemeinschaft", erklärte Shetty in einer Aussendung.

Shetty forderte von Regierungschefs weltweit eine härtere Gangart gegen die Behörden in der Türkei. Sie müssten den Druck erhöhen, damit die Ermittlungen eingestellt würden und die sechs inhaftierten Menschenrechtler umgehend freigelassen würden.

Ein Richter in Istanbul hatte am Dienstag in der Früh Untersuchungshaft gegen die Landesdirektorin von Amnesty International, Idil Eser, und fünf weitere Menschenrechtler verhängt. Darunter sind auch der Deutsche Peter Steudtner aus Berlin und ein Schwede. Vier weitere Menschenrechtler setzte der Haftrichter bis zu einem Prozess unter Auflagen auf freien Fuß. Nach Amnesty-Angaben wird den zehn Beschuldigten Unterstützung einer Terrororganisation vorgeworfen.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Menschenrechtler zuvor in die Nähe der Putschisten vom 15. Juli vergangenen Jahres gerückt. Die zehn Beschuldigten waren jüngst auf einer der Istanbuler Prinzeninseln bei einem Workshop festgenommen worden.

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