Trockenheit - Bauern erwarten deutlich niedrigere Getreideernte

Minus 12 Prozent gegenüber dem fünfjährigen Durchschnitt, Minus 22 Prozent gegenüber 2016

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Ein relativ trockener Winter und ein zu Vegetationsbeginn niederschlagsarmer April drückten bereits im Frühjahr die Ernteerwartungen der österreichischen Getreidebauern. Trotz eines unüblich kalten Jänners gab es nach Angaben der Landwirtschaftskammer keine größeren Auswinterungsschäden und auch der Frost Ende April führte nur zur geringen Schäden bei Mais und Getreide. Zum großen Problem für die Landwirte entwickelte sich aber der fehlende Regen. Die Niederschlagssumme vom Südburgenland über das Marchfeld bis ins Mühlviertel war zum Teil deutlich niedriger als das langjährige Mittel. Im Mai und Juni zusammen betrug das Defizit in manchen Gegenden sogar über 70 Prozent, zusätzlich gab es im Juni vergleichsweise extrem hohe Temperaturen.

Die heimischen Getreidebauern müssen trotz geringerer Erntemenge mit relativ niedrigen Getreidepreisen rechnen. An der Pariser Warenterminbörse Euronext kostet eine Tonne Weizen aktuell rund 180 Euro. Die reduzierten Erwartungen an die EU-Weizenernte ließ zuletzt den Preis aber etwas anstiegen. In den vergangenen Jahren hat der Weizenpreis eine Berg- und Talfahrt erlebt und pendelte zwischen 140 und 280 Euro. Eine schlechte Ernte in einem großen Anbaugebiet - etwa USA oder Ukraine - kann den Weltmarktpreis für Getreide aber schnell wieder in die Höhe schießen lassen.

Details zur Getreide-Ernteprognose gibt die Landwirtschaftskammer am Donnerstagvormittag bei einer Pressekonferenz im Burgenland bekannt.

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