Trabrennbahn in der Wiener
Krieau soll vorerst bleiben

Derzeit keine konkreten Bebauungspläne

von

Die Wiener Trabrennbahn am Prater und das sie umgebende, stark wachsende "Viertel Zwei" in der Leopoldstadt sorgt derzeit für politische Diskussionen. Auch in der morgigen Sondergemeinderatssitzung, in der es um Immobiliengeschäfte der Stadt Wien gehen wird, soll über die Sportfläche gesprochen werden. Vonseiten der ÖVP besteht die Befürchtung, dass es bereits konkrete Pläne für eine Bebauung der Trabrennbahn gäbe, was die Immobilienfirma IC Developments GmbH am Dienstag dementierte. Man habe eine - derzeit unbebaubare - Fläche mit unbefristetem Pachtvertrag für den Trabrennverein gekauft, mitsamt der unter Denkmalschutz stehenden Tribüne und den Stallungen.

Der Mindestkaufpreis für die Trabrennbahn plus Tribüne betrage 10,4 Millionen Euro, wobei sich der finale Kaufpreis nach der tatsächlichen Widmung und der erzielbaren Bruttogeschoßfläche richten wird. Das Grundstück ist derzeit als Sportfläche gewidmet. Somit wären Nachbesserungen für die Stadt Wien möglich und man gehe davon aus, "dass der finale Kaufpreis zwischen 50 und 70 Millionen Euro betragen wird", sagte der Geschäftsführer der Immobilienfirma, Walter Hammertinger. Dennoch würde man den Trabrennverein bei der Suche nach einem neuen Standort unterstützen. Wenn die Trabrennbahn in Zukunft einmal nicht mehr vom Trabrennverein genutzt werden sollte sowie eine Flächenumwidmung der Stadt Wien durchgeführt werden würde, würde man eine Bebauung des Areals in Angriff nehmen, erklärten die "Viertel Zwei"-Entwickler.

Seitens des Trabrennvereins betonte dessen Obmann, Peter Truzla, in einer Stellungnahme, dass man sich intensiv mit der Zukunft beschäftige und "unterschiedliche Varianten" prüfe. Diese Überlegungen hätten jedoch nichts mit dem Eigentümerwechsel zu tun. Der Immobilienentwickler hat 2004 Grundstücke rund um die Trabrennbahn von der Stadt erworben. Seither wurden knapp 400 Wohnungen gebaut sowie 20 Unternehmen, ein Hotel und ein Studentenheim angesiedelt. Darunter befindet sich etwa die OMV-Konzernzentrale mit 1.800 Mitarbeitern. In der aktuell anstehenden dritten Bauphase sind zusätzlich 500 frei finanzierte Wohnungen geplant. Bis 2023 sollen somit mehr als 15.000 Menschen im "Viertel Zwei" leben und arbeiten, auch die Bewerbung um einen Schulstandort sei angedacht.

Kommentare