Tod in der Zelle: "Doctor Death" starb im Gefängnis!

Mediziner soll 215 Patienten ermordet haben Harold Shipman beging offenbar Selbstmord

Ein Sprecher des Gefängnisses im englischen Wakefield bestätigte Dienstag Früh den Tod von Harold Shipman. Der Vater von vier Kindern, der einen Tag vor seinem 58. Geburtstag starb, gilt als der schlimmste Serienmörder, den es in Großbritannien je gegeben hat.

Mord-Prozess im Jahr 2000
Der Mediziner war im Jahr 2000 wegen der Ermordung von 15 Patientinnen zwischen 1975 und 1998 zu einer 15-fachen lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Eine spätere Untersuchung von 887 Verdachtsfällen ergab jedoch, dass er mindestens 171 Frauen und 44 Männern mit Heroin umbrachte. In 45 Fällen gab es einen begründeten Verdacht, aber nicht genügend Beweise.

Todesspritze beim Hausbesuch
Der Untersuchung zufolge tötete der Arzt leise, kaltblütig und immer mit der selben Methode: Bei Hausbesuchen spritzte Shipman Patienten Überdosen des Rauschgiftes Heroin. Angehörige der Ermordeten waren jahrelang davon ausgegangen, dass ihre Verwandten eines natürlichen Todes gestorben sind.

Shipmans ältestes Opfer war 93, sein jüngstes 41. Überführt wurde er, nachdem die Tochter seines letzten Opfers das Testament der Verstorbenen angefochten hatte, in dem Shipman zum Alleinerben eingesetzt worden war. Eine Exhumierung der Leiche brachte dann Reste der tödlichen Heroin-Dosis an Licht.

Motiv für Morde nahm "Dr. Death" mit ins Grab
Der Staatsanwalt hatte im Prozess vor vier Jahren erklärt, der Arzt sei von dem Bedürfnis angetrieben worden, auf gottähnliche Weise über Leben und Tod zu entscheiden.

Andere Spekulationen führten seine Taten auf den Krebstod der Mutter zurück, den Shipman als Jugendlicher erleben musste. Shipman selbst hat bis zuletzt keinen einzigen der Morde zugegeben. (apa/red)