Tiroler Landesmuseum zeigt Kunstankäufe des Landes

von Tiroler Landesmuseum zeigt Kunstankäufe des Landes © Bild: APA/APA/ARTTIROL/MARIA KIRCHNER

Das Innsbrucker "Ferdinandeum" zeigt Kunstankäufe des Landes

Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum - das Haupthaus der Tiroler Landesmuseen - zeigt in der Ausstellung "Arttirol 10" in Innsbruck die Kunstankäufe des Landes der Jahre 2021 bis 2023. In dieser letzten Ausstellung vor der Schließung des Ferdinandeums wegen des dortigen Umbaus sollen auch "weibliche und politische Positionen" gezeigt werden, sagte Kurator Florian Waldvogel bei einer Presseführung am Donnerstag. Besonders markant: ein VW-Bus mit verändertem Lufthansa-Logo.

Das Land Tirol investierte - nach Entscheidungen einer Jury - für die unterschiedlichen Ankäufe rund 250.000 Euro. Einen wirklich roten Faden in künstlerische Hinsicht gebe es bei der zehnten Ausstellung dieser Art nicht, räumte Waldvogel ein. Aber natürlich würden in den angekauften Kunstwerken "aktuellen Themen wie beispielsweise Migration bearbeitet". "Das zeigt sich bereits beim VW-Bus von Silke Wagner, der sich derzeit vor dem Museum befindet, der aber in Folge am Balkon des Museums stehen wird", erklärte er. Wagner verarbeite mit diesem das Thema Abschiebung, etwa indem sie auf dem Bus gut lesbar die "Deportation Class" einführe, so Waldvogel.

Der gesamte zweite Stock des Hauses ist dann schließlich ganz den zahlreichen Ankäufen gewidmet. Der erste Raum könne eingangs gleich "stellvertretend" für die gesamte Ausstellung und deren Konzeption stehen, hielt er fest. Dort gibt es beispielsweise Arbeiten der Aktionskünstlerin Katharina Cibulka zu sehen, die einem Werk von Matt Mullican gegenüberstehen, das die österreichische Fahne mit "Heaven" überschreibt.

Weiter geht es mit Werken, die Wappen zum Thema machen sowie einer Installation, die an einen überdimensionierten Grill erinnert. Sehr leichtfüßig wird es im Anschluss bei den Gemälden von Sarah Bogner, die Pferde in allen Facetten zum Thema macht. Eindrucksvoll und sehr plastisch ist wenige Meter weiter das "schwitzende Bild" von Thomas Feuerstein, das ebendas tut, wenn man ihm näher kommt.

Weiters gibt es in den Räumen Arbeiten von Carmen Brucic zu sehen, die eine Reise des 2010 verstorbenen Regisseurs und Aktionskünstlers Christoph Schlingensief dokumentiert. Außerdem kann man es sich im Laufe der Ausstellung auf einem riesigen Sofa bequem machen, das von dem Künstlerkollektiv Gelatin/Gelitin stammt.

Weit provokanter muten in einem der letzten Räume dann Bilder von Matthias Krinzinger an. Dieser nahm bekannte Gemälde der "weinenden Kindern", die in den 1980er-Jahren landesweit in Großbritannien in verschiedenen Brandruinen gefunden wurden, und malte den Kindern kurzerhand "eine Kippe" in den Mund, wie es Waldvogel ausdrückte. Entlassen wird man aus der Ausstellung schließlich mit comichaften Höllen-Szenarien von Laurina Paperina.

Begleitet wird die Schau von einem Katalog, für den sich der Leiter der Grafischen Sammlung, Ralf Bormann, hauptverantwortlich zeigt. "Die Ankäufe werden mit Texten der Jurymitglieder erläutert", verriet Bormann bei der Presseführung.

(S E R V I C E - Ausstellung "Arttirol 10 - Kunstankäufe des Landes Tirol 2021 - 2023" im Ferdinandeum, 26.4. bis 30.6., Di-So, 10-18 Uhr, https://www.tiroler-landesmuseen.at/haeuser/ferdinandeum/)