"Til Schweiger liebt Filme,
Filme lieben Til Schweiger“

Sein österreichischer Kollege Murathan Muslu über das Erfolgsgeheimnis des Filmstars

von Murathan Muslu © Bild: News/Julia Stix

Wie ist es zur Zusammenarbeit mit Til Schweiger gekommen?
Murathan Muslu: Ich hatte das Glück Emrah Ertem (Anm. Chef der Castingfirma Finalcast) in Köln kennenzulernen. Wenige Wochen später bekam ich eine Einladung für ein Casting. Als mein Agent mir sagte, ich würde mit Til Schweiger drehen, falls ich die Rolle bekäme, dachte ich mir „Diesen Job bekomme ich nie“. Falls jemand mein Castingvideo sehen würde, würde er sich an den Kopf greifen. Ich hab es nämlich direkt auf der Baustelle mit einer miserablen Handycam aufgenommen. Regisseur Christan Alvart besetzte mich dann wenige Tage aber doch für die Rolle. Ich war so happy.

Murathan Muslu
© News/Julia Stix

Was schätzen Sie an Til Schweiger als Künstler?
Seine ruhige Art und seine Professionalität am Set. Ich hab wirklich wichtige Dinge von ihm lernen können, was gerade für einen Neuling wie mich von enormem Wert sein kann. Danke Til!

Was ist das Geheimnis seines Erfolges?
Das kann ich nicht sagen. Was mich fasziniert, ist, dass es mir vorkommt, als würde er immer genau wissen, was er will. Ich weiß auch nicht genau, ob er Erfolg überhaupt bewusst anstrebt. Ich denke mir, so wie ich ihn erlebt habe, dass er am Set einfach in seinem Element ist. Til Schweiger liebt Filme, Filme lieben Til Schweiger.

Wie haben Sie ihn am Set erlebt?
Er macht gerne mal einen kleinen Witz während der Arbeit, um Situationen aufzulockern. Das hat mir am ersten Drehtag sehr geholfen, um mich sicher zu fühlen. Am Anfang hatte ich nämlich Bedenken, ob Til und Christian meine Performance am Set gefallen würde. Aber kurz vor dem Dreh der ersten Szene fiel es mir dann sehr leicht. Ich konzentrierte mich auf meine Figur, Til war dann nur noch sein „Tatort“-Charakter Kommissar Nick Tschiller.

Wie ist der Mensch Til Schweiger?

Til hat einen starken Charakter. Es gab am Set ein versicherungstechnisches Problem mit einem Stuntman, der sich schwer verletzt hatte. Die Versicherung wollte die Arztkosten nicht so schnell übernehmen. Da kam plötzlich Til, ohne ein großes Tam-Tam draus zu machen, und sagte „Wenn die Versicherung nicht zahlt, übernehme ich die gesamten Arztkosten.“ In dem Augenblick war ich besonders stolz darauf, gemeinsam mit ihm am Set sein zu dürfen.

Haben Sie auch abseits der Kamera mit ihm Zeit verbracht?
Wir hatten einmal ein kurzes privates Gespräch miteinander, aber das würde ich auch gerne privat bleiben lassen. Ich kann nur sagen „Til ist cool“.

Gibt es ein Erlebnis vom „Tatort“-Set, das Ihnen in Erinnerung geblieben ist?
Die ganze Szene inklusive einem Kampf mit Til in Nick Tschillers Apartment. Ich kann sogar noch den Text auswendig. Diesen Tag werde ich wohl ewig in Erinnerung behalten.

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