Tiefe Trauer im BZÖ über Jörg Haiders Tod:
Die emotionalen Reaktionen in seiner Partei

Petzner: "Für uns ist das wie ein Weltuntergang" Dörfler: "Für uns ist die Sonne vom Himmel gefallen"

Tiefe Trauer im BZÖ über Jörg Haiders Tod:
Die emotionalen Reaktionen in seiner Partei

Vor allem das BZÖ zeigte sich über Haiders Tod erschüttert. "Für uns ist das wie ein Weltuntergang", meinte Generalsekretär des BZÖ Stefan Petzner .

In Kärnten sei "die Sonne vom Himmel gefallen" und "die Uhren stehen geblieben heute Nacht", zeigte sich der erste LHStv. Gerhard Dörfler , der die Amtsgeschäfte als LH übernimmt, im Radio-"Morgenjournal" tief betroffen. Das Land - in dem im kommenden März die Landtagswahl ansteht - verliere eine "großartige Persönlichkeit" und "den großartigsten Landeshauptmann".

Westenthaler bat auch die "Gegner" seines verstorbenen Parteichefs, "anzuerkennen, dass vor allem der Mensch Jörg Haider in den Vordergrund zu stellen ist". Haider sei der erfolgreichste und beliebteste Landeshauptmann gewesen. Er habe "für das Land unendlich viel bewegt" - und "vor Ideen, vor Lebensenergie gesprüht", sagte Westenthaler, den Haider vor der Nationalratswahl als Parteichef und Spitzenkandidat abgelöst hatte.

Mit tiefer Betroffenheit reagierte Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach als langjähriger politischer Wegbegleiter von Jörg Haider auf dessen Ableben Samstagnacht: Er habe ein Vorbild und guten Freund verloren. "Seit 1976 war Jörg Haider nicht nur mein politischer Wegbegleiter und Mentor, sondern auch echter Freund in guten und weniger guten Zeiten. Er war als damaliger Bundesobmann der Freiheitlichen Jugend Hauptgrund für mein politisches Engagement und ein Vorbild, von dem ich viel gelernt habe."

Der verstorbene Landeshauptmann sei "außergewöhnlich, ein ganz besonderer Politiker und ein ganz besonderer Mensch" gewesen, der die Politik Österreichs in den letzten Jahrzehnten geprägt habe, wie kaum ein anderer zuvor: "Jörg Haider war begeisterungsfähig, sprühend vor Ideen, charismatisch und konsequent - ein Politiker, der die Sorgen und Nöte der Menschen verstanden und immer sehr ernst genommen hat. Er war ein Politiker mit viel Sachverstand, besonderem Sensorium für zukünftige Entwicklungen und großem Herz, der wie kein anderer auf die Menschen zugehen konnte. Seine Spuren sind unauslöschlich und werden immer sichtbar sein."

Eine nach Ansicht Gorbachs "wichtigsten politischen Großtaten" Haiders war "das Aufbrechen des Proporzsystems und damit die politische Veränderung des Landes in der Nachkriegszeit - hin zu einem modernen, flexiblen, offenen Land. Im Mittelpunkt seines politischen Handelns stand stets der Mensch, er hat auch wie kein anderer allgemeine Interessen vor persönliche gestellt. Sich selbst hat er bis zuletzt in keiner Sekunde geschont."

"Wir stehen unter Schock", zeigte sich Ex-BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz in einer ersten Reaktion tief betroffen vom plötzlichen Tod Jörg Haiders. Grosz erklärte, "Österreich habe nicht nur einen der größten Politiker verloren", sondern er auch "einen väterlichen Freund".

"Es ist unfassbar. Die Nachricht hat mich wie ein Keulenschlag getroffen", reagierte Ernest Windholz , der bei der Nationalratswahl für das BZÖ als Spitzenkandidat in Niederösterreich angetreten war, am Samstag auf den Unfalltod Jörg Haiders. Der frühere NÖ Landesobmann der FPÖ und Landesrat sprach von einem "Riesenverlust für die Republik".

Haider habe noch "so große Pläne gehabt", sagte der künftige Abgeordnete zum Nationalrat weiter. Der Landeshauptmann hinterlasse ein politisches Erbe, "dem ich mich verpflichtet fühle". Haider sei für einen "neuen sozialen Weg eingetreten", den er "in Kärnten vorgelebt" habe.