Gräuel des Kriegs

Foltermethoden wie im Mittelalter - seit Jahrzehnten systematisch eingesetzt

von Folterbank © Bild: Thinkstock/iStockphoto

Es gibt Videoaufnahmen, die zeigen, wie Angehörige der Regierungstruppen einem Mann erst den Penis abtrennen und dem Röchelnden dann mit einem Stock im Mund herumstochern. Ärzte haben Folteropfer fotografiert, denen Zehen und Finger fehlten. Menschenrechtler verfügen über Aufnahmen von Gefangenen, die von regimetreuen Milizen mit Messern gestochen oder so lange mit Füßen getreten werden, bis sie Präsident Bashar al-Assad loben.

Streckbänke in Verhörzentren

Streckbänke und andere Folterwerkzeuge, die in den Verhörzentren der Geheimdienste gefunden wurden, erinnern an die Ausstattung eines mittelalterlichen Kerkers. Ein in die Türkei geflohener früherer Mitarbeiter des regimetreuen TV-Senders Al-Dunia berichtet von einem Ofen, in dem ein Kommandant, der auch in mehreren Berichten von Human Rights Watch als Folterer genannt wird, Oppositionelle verbrannt haben soll.

Dass in Syrien besonders viele Kriegsverbrechen verübt werden, hat auch damit zu tun, dass in Damaskus seit Jahrzehnten ein Regime herrscht, in dem Folter systematisch eingesetzt wurde, um Oppositionelle einzuschüchtern und den Rest der Bevölkerung in Schockstarre zu halten. Der saudi-arabische Botschafter Abdullah al-Muallimi sprach in einer Sitzung der UNO-Vollversammlung zu Syrien in der vergangenen Woche von "Foltermethoden, die das übersteigen, was Menschen sich vorstellen können".

"Geist-Folter" kennt jedes Kind

Wie die "Geist-Folter" funktioniert, bei der Häftlinge stundenlang mit Handschellen an der Decke aufgehängt werden, weiß in Syrien jedes Kind. Was als Kriegsverbrechen gilt, wissen dagegen nur die wenigsten Syrer. Wie tief das in die Gesellschaft eingedrungen ist, zeigen schon die fragwürdigen Erziehungsmethoden in einigen Familien. "Als mein kleiner Bruder und ich beim Spielen einmal den Kühlschrank umgeworfen hatten, umwickelte mein Vater unsere Finger mit Draht und drohte uns, den Draht in die Steckdose zu stecken", erinnert sich ein junger Intellektueller aus Damaskus.

Der unter dem Namen Rami Abdelrahman bekannte Leiter der in London ansässigen Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gräueltaten in seinem Heimatland zu dokumentieren, unabhängig davon, wer sie verübt hat. Das hat ihm die Kritik von Oppositionellen eingebracht, die der Meinung sind, dass man die Grenzüberschreitungen der Rebellen nicht publizieren sollte, "weil sie traumatisierte Opfer der Gewalt des Regimes sind, die nur reagieren".

Versuch, Grausamkeiten zu rechtfertigen

Auch Rebellenkommandant Khalid al-Hamad aus Homs versucht, seine Grausamkeiten so zu rechtfertigen. Als in der vergangenen Woche eine Welle der Empörung über ihm zusammenschlug, weil er sich dabei filmen ließ, wie er in das Herz eines getöteten Soldaten biss, verwies er auf Videoaufnahmen von Misshandlungen, die er auf den Mobiltelefonen von Angehörigen der Regierungstruppen gesehen hatte. In den Online-Diskussionsforen der Regimegegner entbrannte daraufhin eine hitzige Debatte. Einige Syrer sehen in der Leichenschändung die verzeihbare Folge einer Regierungspolitik der Grausamkeit, während andere der Meinung sind, dass man im Kampf gegen ein brutales Unterdrückerregime nicht dessen Methoden übernehmen dürfe.

Kommentare

Also bitte!
Was bereits unter Assad, Gaddhafi, Mubarak in den Folterkellern mit Kettensägen, Schleifmaschienen, Gasbrennern etc. abging, bzw. heute noch in Nordkorea oder auch Algerien abgeht, ist bekannt und wusste man auch ganz genau. Nun so zu tun, als hätte man das nicht längst gewusst und sich nun plötzlich Empört gibt, ist reine Heuchelei und Verachtung gegenüber den Gefolterten.

giuseppeverdi melden

Aber diese oben geschilderten Methoden zeigen doch nur, auf welch geistigen Niveau diese Völker da untern sind. So tief kannst du nicht einmal in die Erde hineingraben, dass du deren Niveau findest. Und zwar vom obersten Kriegsherrn bis zum kleinsten Soldaten! Aber die Amis sind mit Ihrem Waterboarding und Guantanamo auch nicht viel besser!

S/A/R melden

Ja ja na klar. Weil Waterboarding und andere Foltermethoden der US of A und euren Eidgenossen so ganz harmlos und viel besser sind. Wie geht man mit einem Verräter und Feind um? Das ist nicht DJANGO beim Abendessen mit Mr. Candy auf Candyland! Kapsich!?

giuseppeverdi melden

Was ist denn mit Ihnen los. Haben Sie Probleme mit dem sinnerfassenden Lesen? Ich schreibe doch oben, dass die AMIS mit Ihrem Waterboarding und Guantanamo UM NICHTS BESSER SIND! Was haben Sie also für ein Problem mit meinem Posting?

melden

Jeder Angriff auf das friedliche Israel durch aggressive und kriegslüsterne Muslime muss hart und nachhaltig beantwortet werden. Den aggressiven und kriegslüsternen muslimischen Staaten und Jihadisten muss unmissverständlich klargemacht werden, dass Israel als friedliches Land Gewalt stets bekämpft und umgehend im Keime erstickt.

huginator melden

was hat diese geschichte mit israel zu tun? aber ganz abgesehen davon dürfte es um ihr wissen eher schlecht bestellt sein. israel verstößt etwa durch seine (illegale) palästinapolitik gegen völkerrecht, wozu es auch gutachten des internationalen gerichtshofs und urteile von israelischen gerichten gibt. außerdem ist das land eine atommacht. schlagen sei bei mordechai vanunu nach.

S/A/R melden

@Zombie69, ich hätte auch gern mal das geraucht was Sie so tagsüber rauchen. Leider ist ihr Wissen über Jihad, Islam, Moslems und Assad genau so eingeschränkt und barrikadiert wie das Ihrer VOrbilder wie Adolf HItler und HC Strache! Ich empfehle Ihnen ein weiteres mal Aufklärungsstunden bei Experten der Sendungen HIstory Channel, Discovery und Arte. Viel Glück!

Seite 1 von 1