Das Erfolgsrezept

Warum jedes Jahr 12.000 Maturanten bei "Summer Splash" ihren Schulabschluss feiern

von Maturanten feiern am Summer Splash © Bild: splashline/Summer Splash

In Zahlen liest sich dieser Erfolg so: Summer Splash wird jedes Jahr von 12.000 Maturanten gebucht. Für heuer sogar in Rekordzeit. 200.000 Fans zählt das Unternehmen allein auf Facebook. Bei 42.000 Reifegeprüften Österreichern pro Jahr, von denen etwa 20.000 auf Event-Maturareise fahren, ist das ein beachtliches Ergebnis.

Doch wo buchen die restlichen 8.000? "Bei Konkurrenten, die mein Konzept kopieren", sagt Tunkel. Klar ärgere es ihn manchmal, dass da und dort ein Mitbewerber versucht, am lukrativen Kuchen mitzunaschen. Doch: "Jede erfolgreiche Marke hat Wettbewerber, die Produkte kopieren wollen. Das beweist ja nur, dass man etwas Tolles geschaffen hat und besser als der andere ist", zeigt sich Tunkel im Interview selbstbewusst. Und er schießt nach: "Der einzige halbwegs relevante Mitbewerber erlebte im letzten Jahr ein Fiasko in Nordzypern. Ich hoffe echt, dass er das wirtschaftlich überlebt, denn Konkurrenz belebt bekanntlich auch das eigene Geschäft."

Der Kampf um Sponsoren

Und dieses Geschäft lebt freilich nicht von den Reisebuchungen allein. Längst hat auch die Wirtschaft den lukrativen Markt der 18-Jährigen entdeckt. Top-Unternehmen wie Hervis, Ö3, die Volksbanken-Gruppe, Sony, Mitsubishi oder die Generali-Gruppe sind teilweise schon seit Jahren als Sponsoren an Bord. "Wir erwirtschaften jedes Jahr 1,27 Millionen Euro an Sponsorgeldern", konstatiert Tunkel. "Schließlich kostet der Event in der Türkei allein 1,5 Millionen Euro." Ist dabei nicht auch die Krise spürbar? "Im Großen und Ganzen zieht die an uns vorbei", sagt der Summer-Splash-Erfinder. "Natürlich merken auch wir, dass es in einigen Branchen zu Einsparungen kommt. Durch unser ausgezeichnetes Netzwerk, zu dem die Top-Entscheider und Top-Marken zählen, können wir jedoch einzelne Ausfälle schnell ausgleichen und flexiblere Pakete schnüren."

Zusätzliche Standbeine

Diese Flexibilität ist auch möglich, weil der umtriebige Burgenländer inzwischen neue Geschäftszweige für sich entdeckt hat. Nachdem er 2007 seine Firma Splashline an die TUI verkauft hatte (als Geschäftsführer blieb er jedoch an Bord), entwickelte er fast im Jahrestakt neue Events. So brachte er vor vier Jahren das in den USA so populäre "Spring Break" nach Europa. Die Zielgruppe: das Partyvolk zwischen 16 und 35 Jahren. Und zwar nicht nur aus Österreich, sondern auch aus Deutschland und der Schweiz. Die Massen strömen dabei im Frühjahr in drei eigenen Partyzügen und etwa 100 Partybussen nach Rovinj in Kroatien, um mehrere Tage zu den Klängen von Top-Acts wie David Guetta abzutanzen.

"We traveltain you!"

"Mit knapp 15.000 Buchungen im vierten Jahr sind wir weiter, als wir es uns jemals zu träumen wagten." Doch Tunkel steuert im Winter auch bereits die Zielgruppe von morgen an. Er erfand "S'cool, Ski & Board", ein Wintersportwochenkonzept (heuer von 3. bis 9. März), das laut öffentlichen Studien und Umfragen an Schulen genau den Anforderungen von Lehrern, Eltern und Schülern entspricht. Und natürlich finanziell leistbarer und attraktiver ist. Was hat das 40-jährige Energiebündel sonst noch im Talon? Kürzlich eröffnete mit "Snow Break Europe" (Stargäste: Swedish House Mafia) die Skisaison in Schladming. Und mit "Henry Village" hat er den ersten Club für 18- bis 30-Jährige in Rovinj eröffnet. Denn sein Motto verspricht unerschöpfliche neue Ideen: "We traveltain you!"

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