"Allianz für gesundes Österreich": Steuerbonus auf Sport

Forderung von Wiener Wirtschaftskammer und Ärztekammer sowie Hauptverband

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Die drei Organisationen haben sich zu einer "Allianz für ein gesünderes Österreich" zusammengeschlossen, wie sie bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in einem Wiener Fitnesscenter erläuterten. Bei dem Vorschlag würde eine Person mit einem in Österreich durchschnittlichen Einkommen von 2.160 Euro brutto im Monat und 600 Euro Ausgaben für einen Fitnessclub pro Jahr 210 Euro Steuerrückzahlung erhalten, rechnete Markus Grießler, Obmann der Wiener Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer, vor.

"Der Drang nach Bewegung nimmt im Alter zwischen zehn und 15 Jahren ab", erläuterte ÄKW-Präsident Thomas Szekeres. Diesen Trend "sollten wir umkehren". Durch Präventionsmaßnahmen könnten die Kosten der Behandlung von Krankheiten, deren Ursachen in mangelnder körperlicher Aktivität zu suchen sind, gesenkt werden. Ein gesünderer Lebensstil reduziere durch Einsparungen bei den Krankenhausaufenthalten das Gesundheitsbudget sowie anfallende Kosten durch Pflegebedürftigkeit und Frühpensionen. Szekeres kann sich vorstellen, den Steuerbonus auf andere Dinge zur Bewegungsförderung - wie etwa Fahrräder - auszuweiten.

Von Unternehmerseite können Ausgaben für Programme im Bereich Gesundheitsförderung und -prävention bereits steuerlich abgesetzt werden, sagte WKW-Präsident Walter Ruck. Die Wiener würden einen Steuerbonus jedenfalls begrüßen, wie eine aktuelle MAKAM-Umfrage zeige. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) sind der Meinung, dass Mitgliedsbeiträge für Sportvereine oder Fitnessstudios steuerlich absetzbar sein sollten. 44 Prozent der Wiener würden den Steuerbonus zum Anlass nehmen und sich in einem Fitnessclub oder Sportverein einschreiben. "Ein kleiner steuerlicher Anreiz kann große Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen in diesem Land haben", betonte Ruck.

Der Fitnessboom ist laut Grießler ungebrochen. 8,6 Prozent der Österreicher sind in einem Fitnessstudio eingeschrieben, in Deutschland sind es jedoch 12,3 Prozent, in Großbritannien sogar 14,1 Prozent. "34 Prozent der Wiener betreiben so gut wie gar keinen Sport", sagte Grießler. "Geht es den Menschen gut, sind die Ausgaben für die Krankenkassen und Sozialversicherungen auch niedriger", erläuterte HVB-Vorsitzender Alexander Biach. Laut Bundessportorganisation verursacht körperliche Inaktivität pro Jahr bis zu 2,4 Milliarden Euro Kosten im Gesundheitsbudget. Dieses wird dagegen durch die regelmäßige körperliche Bewegung der Österreicher um rund 500 Millionen Euro weniger belastet. Kosten für Sportverletzungen sind dabei bereits abgezogen.

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